Hauptbahnhof Dortmund: "Dreckiger Ort" –Bewertungen von Reisenden

Drogen, Müll, Kriminalität – der Dortmunder Hauptbahnhof schneidet bei Bewertungen im Netz nicht besonders gut ab. Was stört die Reisenden am meisten?

Täglich steigen am Dortmunder Hauptbahnhof rund 130.000 ein, aus, oder um. Damit zählt er zu einem der meist genutzten Bahnhöfe der Deutschen Bahn. Da sollte man meinen, dass der Hauptbahnhof entsprechend gepflegt wird – doch ein Blick in die Google-Bewertungen offenbart da anderes.

Viele Reisende kritisieren vor allem die Allgegenwärtigkeit von Schmutz, Müll und Drogen. Das sind natürlich keine Probleme, die nur den Hauptbahnhof Dortmund betreffen. Schenkt man den Bewertungen aber Glauben, so scheint er sich hier ganz besonders hervorzutun – im Negativen, versteht sich.

"Wer Drogen braucht, ist hier richtig"

Auf Google schneidet der Dortmunder Hauptbahnhof mit 3,5 von fünf möglichen Sternen schlechter ab als die Hauptbahnhöfe in Köln und Düsseldorf. Ein wiederkehrendes Thema bei in den schlechten Rezensionen: Rauschgift. "Während man auf einen Zug wartet, wird einem von den lokalen Dealern jegliche Art von Drogen angeboten", schreibt etwa eine Nutzerin, die mit ihren Erfahrungen nicht alleine ist. "Vergammelter Hauptbahnhof", meint so auch ein anderer Nutzer. "Dreckig, Kriminalität, Obdachlose, Bettler, Jugendgangs."

Unter den Umständen am Dortmunder Hauptbahnhof leidet auch das Sicherheitsgefühl der Reisenden. "Schlägerei, Flaschen, die man sich da gegenseitig an den Kopf wirft, keine Präsenz der Security oder Polizei", schildert ein Ruhrpott-Tourist seine Eindrücke, der sich am Dortmunder Hauptbahnhof keineswegs sicher gefühlt hat. "Dreckiger Ort, abends nur düstere Gestalten unterwegs und sonst auch schäbig. Es gibt definitiv bessere Bahnhöfe", lautet ein weiteres ernüchterndes Fazit.

"Einer der schlimmsten Deutschen Großbahnhöfe"

Offenbar geht es so aber nicht nur Reisenden und Besuchern. Auch die Dortmunder selbst schienen am liebste einen großen Bogen um ihren Hauptbahnhof machen zu wollen. "Ich liebe diese Stadt. Aber für diesen Bahnhof kann man sich echt schämen. Außer der Eingangshalle ist es dreckig. Und darüber hinaus laufen nur komische Gestalten rum", resümiert ein Dortmunder auf Google. Neben der Drogen- und Kriminalitätsproblematik werden jedoch auch das allgemeine Erscheinungsbild des Bahnhofs und die betriebliche Organisation vor Ort kritisiert.

"Einer der schlimmsten Deutschen Großbahnhöfe", schreibt so ein Nutzer in seiner Rezension. "Vollkommen runtergewirtschaftet, die modernisierten Bahnsteige sind zwar neu, dafür aber DB typisch, mit schrecklichen Zielanzeigern." Und eine andere Besucherin: "Eine einzige Baustelle. Durch lange Umwege kann man sehr einfach mal den Zug verpassen. Eine besser durchdachte Lösung wäre bestimmt möglich gewesen. Für Ortsfremde katastrophal."

"Gepflegt und einen Aufenthalt wert"

Zwischen all den negativen Kommentaren finden sich auf Google aber auch wohlwollende Bewertungen. "Die einzelnen Gleise sind nach der Sanierung toll geworden. Der Bahnhof wird in Zukunft bestimmt klasse werden", schreibt ein Nutzer optimistisch. Der Kommentar eines weiteren steht im krassen Kontrast zu den negativen Erfahrungen, die die Nutzer auf Google teilen: "Guter Bahnhof, gepflegt und einen Aufenthalt wert. Sogar spät in der Nacht kann man sich dort noch wohlfühlen und sicher auf seinen Zug warten."

"Sauberkeit des gesamten Bahnhofs war gut", schreibt ein Besucher, der mit Blick auf die örtlichen Probleme versöhnliche Töne anstimmt: "Abends ist bei einigen Menschen, die einem entgegenkommen, Vorsicht geboten. Aber das ist an jedem Bahnhof so." Damit dürfte der Nutzer recht haben – in den Rhein-Metropolen Düsseldorf und Köln ist das schließlich nicht anders.