Soest: Spektakuläre Rettung – Auto bricht samt Hund in Möhnesee ein

Zu einer spektakulären Rettungsaktion auf dem Möhnesee kam es am Donnerstag. Ein Auto samt Hund war auf die Eisfläche gerollt und wenig später eingebrochen.

Eigentlich wollte der Besitzer von Hund "Piwo" am Donnerstagmittag nur zur gemeinsamen Jagd in einem Waldstück am Möhnesee aufbrechen. Doch als er eine Schranke öffnen wollte, löste sich plötzlich die Handbremse des Geländewagens, woraufhin dieser rückwärts zunächst auf den vereisten See rollte und Sekunden später durch die Eisschicht ins Wasser einbrach. Der Vierbeiner befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Auto.

Wie die Feuerwehr Möhnesee t-online auf Nachfrage bestätigte, sei die Feuerwehr gegen 11.50 Uhr über den Vorfall informiert worden. "Da der vordere Teil des Sees aufgrund der anhaltenden Minustemperaturen in den vergangenen Tagen nur eine dünne Eisschicht hat, ist der Wagen ein Stück heraufgerollt und irgendwann eingebrochen, weil das dünne Eis ihn nicht mehr getragen hat. Danach ist er dort steckengeblieben", beschreibt Christoph Rademacher, Sprecher der Feuerwehr Möhnesee, die Lage. Aus diesem Grund sei es zu einem aufwendigen Einsatz gekommen. Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften sowie Spezialisten zur Wasser- und Eisrettung rückten die Rettungskräfte an und sondierten die Lage.

Glück im Unglück: Der Geländewagen war nur knapp bis zur Hälfte im Wasser, wodurch der Hund atmen konnte und bis auf ein paar nasse Pfoten keinerlei Beeinträchtigung erleiden musste. Lebensgefahr bestand laut Feuerwehr nicht. Dennoch kontrollierten die herbeigerufenen Einsatzkräfte immer wieder den Gesundheitszustand des Tieres. "Die Feuerwehr unterscheidet grundsätzlich nicht zwischen Mensch- und Tierleben", erklärt Christian Böddeker, Leiter der Feuerwehr Möhnesee. "Wir gehen mit den gleichen einsatztechnischen Ansätzen heran, als wenn ein Menschenleben in Gefahr wäre."

Feuerwehr zieht Auto aus dem Wasser und rettet Hund

Die Einsatzkräfte entschieden sich daher in der Folge für eine Rettung des Fahrzeuges samt Hund. Mit speziellen Anzügen für die Eisrettung und einer Schnittschutzhose darüber gingen die Wehrleute ins Wasser und sägten mit der Kettensäge zunächst eine Furche im zehn bis zwölf Zentimeter dicken Eis frei, durch die sie das Auto später an Land ziehen konnten. Den Rest besorgte schließlich die starke Seilwinde am Feuerwehrauto. Mit ihren Kräften zogen sie den Geländewagen an Land.

Dort konnte auch der zweieinhalb Jahre alte Gończy Polski "Piwo" wieder das Fahrzeug verlassen und von seinem Herrchen sowie den Einsatzkräften geknuddelt werden. "Es war für alle Beteiligten sehr schön, den Hund unbeschadet seinem Besitzer zu übergeben", sagte Böddeker. "Da haben sich die Mühen der mehr als einstündigen Arbeit gelohnt." Eine tierärztliche Untersuchung soll im Anschluss erfolgt sein.