Sonderkommission im Einsatz Impfpassbetrug: Razzia bei Rechtsextremist

Besuch von der Polizei am frühen Morgen: Beamte haben zwei Wohnungen von mutmaßlichen Impfpassfälschern durchsucht. In einer davon lebt ein Funktionsträger einer Neonazi-Partei.
Wegen des Verdachts auf die Erstellung und Verbreitung von gefälschten Impfpässen ist die Polizei am Freitagmorgen in Dortmund zu einer Razzia ausgerückt. Im Visier standen einer Mitteilung der Beamten zufolge zwei Dortmunder.
Einer von ihnen ist laut Polizei ein Funktionsträger der rechtsextremen Kleinstpartei Die Rechte. Auch die Geschäftsräumlichkeiten des Mannes seien durchsucht worden. Im Einsatz sei die Sonderkommission "Rechts" gewesen, die gegen die Neonazi-Szene in Dortmund ermittelt.
Polizei stellt technisches Gerät sicher, Rechtsradikale bedrohen Reporter
In einer der Wohnungen stellten die Beamten ein technisches Gerät sicher, das nun näher untersucht werden soll. In der anderen fanden sie ein verdächtiges Impfzertifikat.
Wie ein Reporter vor Ort berichtete, versuchten zwei Personen aus der rechten Szene, ihn am Rande der Razzia bei der Arbeit einzuschüchtern. Sie hätten ihn mit ihren Handys gefilmt oder fotografiert und bedrängt.
Polizei Dortmund: Razzia wegen "erheblicher Lebens- und Gesundheitsgefahren für Bevölkerung"
Die beiden Durchsuchungen erfolgten laut Polizei auf Antrag der Dortmunder Polizei beim zuständigen Amtsgericht "aus gefahrenabwehrenden Gründen". Im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Impfpassfälschungen und Verbreitung derselben gelte es, "erhebliche Lebens- und Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung in Zeiten der Corona-Pandemie abzuwehren".
Die Ermittlungen der Soko "Rechts" dauern an.
- Polizei Dortmund: Mitteilung vom 18. Februar 2022
- Polizei Dortmund: "Ermittlungen nach heutigen Durchsuchungen dauern an"
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa