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Sachsen: Winzer testen neue Rebsorten für die Zukunft


Rebsorten trotzen Klimakrise
Sachsens Winzer testen neue Rebsorten für die Zukunft

Von dpa
05.05.2025 - 20:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Winzer pflanzt Rebstöcke der Neuzüchtungen «Blütenmuskateller» und «Merlot Khorus» auf einem Weinberg von Schloss Wackerbarth. Die Neupflanzung dieser pilzwiderstandsfähigen Sorten soll zeigen, wie sich die Rebstöcke im sächsischen Klima entwickeln.Vergrößern des Bildes
Ein Winzer pflanzt Rebstöcke der Neuzüchtungen "Blütenmuskateller" und "Merlot Khorus" auf einem Weinberg von Schloss Wackerbarth: Die Neupflanzung dieser pilzwiderstandsfähigen Sorten soll zeigen, wie sich die Rebstöcke im sächsischen Klima entwickeln. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)
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Mit Kreativität stellen sich Sachsens Winzer dem Klimawandel. Nach verheerenden Spätfrösten im Vorjahr bringen neue Rebsorten Hoffnung für den Weinbau im Elbtal.

Das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth geht neue Wege: Auf einem 1,4 Hektar großen Weinberg in Weinböhla pflanzten die Winzer am Montag 4.000 Blütenmuskateller- und 1.500 Merlot Khorus-Jungreben. Eine GPS-gesteuerte Maschine setzte die Reben innerhalb weniger Stunden präzise in den Boden. Ziel ist es, das Potenzial dieser pilzresistenten Sorten für den Weinbau im Elbtal zu testen.

"Blütenmuskateller, eine Kreuzung aus Severnyj und Muscat Blanc, wird bereits erfolgreich in Österreich angebaut", erklärt Martin Junge, Sprecher von Schloss Wackerbarth. "Die Sorte treibt spät aus und ist damit weniger anfällig für Spätfröste." Auch die Neuzüchtung Merlot Khorus, die vereinzelt im Schweizer Tessin wächst, zeichnet sich durch hohe Widerstandskraft gegen Frost aus.

Geduld ist gefragt: Erste Lese 2029 erwartet

Bis zur ersten Traubenernte heißt es jedoch: Geduld bewahren. "In den ersten drei Jahren geht es darum, kräftige und gesunde Rebstöcke heranzuziehen", so Junge. "Nur so können die Reben langfristig den gewünschten Ertrag und die hohe Qualität liefern." Läuft alles nach Plan, könnten im Herbst 2029 die ersten roten und weißen Trauben in Weinböhla gelesen werden.

Die Suche nach alternativen Rebsorten ist eine Reaktion auf die Wetterextreme der vergangenen Jahre. 2024 verloren die sächsischen Winzer rund 80 Prozent ihres üblichen Ertrags. Spätfröste im April richteten schwere Schäden in den Weinbergen an. Der zweite Austrieb konnte die Verluste nur minimal ausgleichen. Zudem mussten die Weingüter deutlich mehr Geld in die Bewirtschaftung investieren.

Angesichts der erwarteten Minusgrade in der Nacht zum Dienstag plant Schloss Wackerbarth erneut Frostschutzmaßnahmen. In gefährdeten Lagen sollen auf 28 Hektar kleine Feuer entzündet werden, um über 100.000 Rebstöcke zu schützen. Besonders junge Triebe sind durch plötzliche Kälte bedroht. Laut Sprecher Junge sei die Lage aber nicht mit 2024 vergleichbar: "Die Wetterprognose geht diesmal von 1 Grad aus und örtlich von Bodenfrost." Mit Frostkerzen und Rauch habe man in der Vergangenheit bereits erfolgreich Schäden verhindert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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