Prozess in Düsseldorf Vater soll kleine Tochter zu Tode geschüttelt haben

An einem Morgen soll er seine kleine Tochter so sehr geschüttelt haben, dass sie wenig später starb: In Düsseldorf steht ein 29-Jähriger wegen Totschlags vor Gericht.
Nach dem Tod eines fünf Monate alten Babys steht der Vater des Kindes seit Dienstag in Düsseldorf vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine Tochter durch heftiges Schütteln umgebracht zu haben. Der 29-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt. Beim Prozessauftakt schwieg er zum Tatvorwurf.
Zuvor hatte er die Tat bestritten. Er soll seine kleine Tochter am Morgen des 25. Mai massiv geschüttelt und so bei dem Kind lebensgefährliche Hirnblutungen verursacht haben, an denen es zwei Tage später starb.
Düsseldorf: Ärzte alarmierten wegen der schweren Verletzungen die Polizei
Das Gericht zeigte am Dienstag die Videoaufzeichnung der Vernehmung des Mannes bei der Polizei. Da schildert der Deutsche, dass er seine Tochter mit Milch gefüttert, wieder ins Bett gelegt und 20 Minuten später nicht mehr atmend mit der Decke im Mund gefunden habe. "Ich habe den Notarzt angerufen und mit der Herz-Rhythmus-Massage begonnen, wie ich das gelernt habe. Ich habe das Kind nicht geschüttelt und würde das auch nie machen. Ich würde meiner Tochter nie etwas antun."
Die 25-jährige Mutter der Kleinen sagte als Zeugin aus, sie sei zu der Zeit arbeiten gewesen. Die Anrufe ihres Freundes habe sie nicht gehört, weil ihr Handy stumm geschaltet gewesen sei. Der Notarzt hatte den lebensgefährlich verletzten Säugling in die Düsseldorfer Uni-Klinik gebracht. Die dortigen Mediziner hatten wegen der schweren Verletzungen die Polizei alarmiert.
Vater war polizeibekannt, Mutter brauchte Hilfe vom Jugendamt
Die Familie war dem Jugendamt bekannt. Die Mutter, die drei weitere Kinder hat, hatte die Behörde um Unterstützung gebeten. Außerdem wurde gegen den angeklagten Vater zu dem Zeitpunkt bereits ermittelt. Er soll vor zwei Jahren die erste gemeinsame Tochter des Paares misshandelt haben. Das Kind war ebenfalls in die Uni-Klinik gebracht worden – mit Rötungen und Blutergüssen.
Für den Prozess sind bis zum 17. Dezember sechs Verhandlungstage angesetzt. Die anderen Kinder sind inzwischen bei Pflegefamilien untergebracht.
- Nachrichtenagentur dpa