Düsseldorf "Kann man nicht erklären": BHC hadert mit schwachem Auftritt
Auch Stunden nach Abpfiff des verlorenen Hallenhockey-Endspiels in Düsseldorf herrschte beim Berliner HC noch Fassungslosigkeit. "Wir haben den Start verschlafen, obwohl wir uns echt viel vorgenommen hatten. Das kann man noch nicht erklären", sagte Kapitän Paul Dösch nach dem bitteren 3:9 gegen den Mannheimer HC am Sonntag. Stürmer Adrian Lehmann-Richter ergänzte: "Erst beim 0:4 schalten wir den Kopf an und merken, dass wir jetzt auch mal was machen müssen." Dabei hatte der BHC die 1. Bundesliga Ost als verlustpunktfreier Spitzenreiter beendet und mit 125 Toren so viele Treffer wie kein anderer der 24 Erstligisten erzielt.
"Wir haben auch das Viertelfinale super gespielt und können dann hier nicht mal ansatzweise an unsere Leistung anknüpfen", meinte Dösch ratlos. Bereits im Halbfinale beim 3:2 Shootout-Sieg gegen Harvestehude haderte der Nationalspieler mit der Leistung seines Teams, hoffte aber noch auf die Trendwende. Lehmann-Richter sagte: "Wir spielen hier zwei unserer schwächsten Spiele und das wird dann auch dementsprechend bestraft."
Bereits 2020 waren die Berliner im Endspiel gescheitert und wollten nun nach 47 Jahren wieder den Meisterwimpel ins Clubhaus an der Wilskistraße holen. Trainer Rein van Eijk zog dennoch ein positives Saisonfazit: "Die erneute Finalteilnahme sagt etwas aus und das trotz all dem, was wir diese Saison meistern mussten. Vor vier Wochen hatten wir noch elf Spieler in Quarantäne."
Für den Coach geht es nun erst einmal in die Elternzeit, am Dienstag möchte er mit Frau und Kind nach Südafrika fliegen. "Ich werde kurz abschalten und überlegen, welche Lehren wir daraus ziehen können", sagte der Niederländer. Auch Dösch, Martin Zwicker und Luis Gill werden bald in Südafrika sein, denn das Trio ist für den ersten Lehrgang unter dem neuen Bundestrainer André Henning nominiert. Die Rückrunde der 1. Bundesliga startet am 2. April.