Duisburg Ermittlungen nach Spielabbruch in Duisburg dauern an

Nach dem ersten Spielabbruch im deutschen Profi-Fußball wegen eines rassistischen Vorfalls in Duisburg dauern die Ermittlungen an. "Der Beschuldigte hat sich geäußert. Darüber hinaus werden Videos gesichtet und weitere Zeugen befragt", sagte eine Polizeisprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Bei der Drittliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und VfL Osnabrück am Sonntag soll ein 55 Jahre alter Mann einen Spieler der Gastmannschaft rassistisch beleidigt haben. Ob es auch - wie vom Schiedsrichter angegeben - Affenlaute gegeben hat, will die Polizei prüfen. Sie hatte umgehend Anzeige erstattet. Eine Beleidigung kann eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe bis zu einem Jahr nach sich ziehen.
Allerdings gibt es laut Polizei Zeugenaussagen, dass "ein anderer Spieler gemeint gewesen sein" könnte. Demnach wäre nicht Aaron Opoku, sondern VfL-Spieler Florian Kleinhansl Ziel der Schmähungen gewesen.
Der Abbruch der Partie hat auch sportjuristische Konsequenzen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes könnte drei verschiedene Urteile fällen. Abhängig von den genauen Umständen kann das Spiel sowohl für Osnabrück als auch für Duisburg gewertet werden. Die dritte mögliche Variante ist eine Neuansetzung, für die sich Vertreter beider Clubs bereits am Sonntag ausgesprochen hatten. "Wir werden die Ermittlungen abwarten. Es steht uns nicht zu, irgendetwas einzufordern", sagte MSV-Sprecher Martin Haltermann am Montag.