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Thüringen stoppt Impfterminvergabe wegen Astrazeneca-Lieferproblemen


Wegen Lieferproblemen
Thüringen muss Impfterminvergabe stoppen

Von dpa
Aktualisiert am 13.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Impfzentrum in Erfurt (Symbolbild): Wegen Lieferengpässen muss die Vergabe von Impfterminen in Thüringen gestoppt werden.Vergrößern des BildesDas Impfzentrum in Erfurt (Symbolbild): Wegen Lieferengpässen muss die Vergabe von Impfterminen in Thüringen gestoppt werden. (Quelle: Karina Hessland/imago-images-bilder)
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Die drastischen Lieferengpässe des Impfstoffherstellers Astrazeneca wirbeln Thüringens Zeitplan beim Impfen gegen das Coronavirus durcheinander.

Wegen der Lieferprobleme stoppte der Freistaat vorerst die Impfterminvergabe und verschiebt auch den Start von Impfungen bei Hausärzten, wie das Thüringer Gesundheitsministerium am Samstag bekannt gab. Pläne für neue große Impfzentren im Norden und Süden des Landes wurden auf Eis gelegt. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) reagierte verärgert und bezeichnete die angekündigte Lieferkürzung als "absolut inakzeptabel".

Der Hersteller Astrazeneca hatte am Freitag bekannt gegeben, statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen nur noch 100 Millionen bis zur Jahresmitte an die EU-Staaten zu liefern. Der Konzern begründete dies unter anderem mit Exportbeschränkungen.

Deutschlandweit an der Spitze der Infektionszahlen

Nach Thüringen sollten kommende und die darauffolgende Woche 31.200 Astrazeneca-Impfdosen geliefert werden. Laut Gesundheitsministerium werden es nun nur noch 9.600 sein. Dabei hätte das von der Corona-Pandemie gebeutelte Land die Impfdosen dringend nötig gehabt. Seit Wochen schon steht Thüringen beim Sieben-Tage-Inzidenzwert deutschlandweit an der Negativspitze – und die Infektionszahlen stiegen zuletzt unaufhörlich weiter an.

Rund 152 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche verzeichnete Thüringen am Samstag. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch bei rund 128 gelegen. Der ostthüringer Landkreis Greiz wies am Samstag erneut die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf – mit einem Wert von 417,9.

Kritik an Ansagen der Bundesregierung

Werner kritisierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der die Länder im Februar aufgefordert habe, keine Astrazeneca-Impfstoffdosen zurückzuhalten, weil die Liefermengen sicher seien. "Genau das haben wir getan und jede einzelne Impfdosis verplant. Jetzt zwingt uns die Ankündigung aus dem Bundesgesundheitsministerium zu einem Stopp unserer Terminvergabe und zur Verschiebung der Einbindung der Hausärzte", sagte Werner. Dies sei mehr als ärgerlich. "Damit ist auch der letzte Funke an Vertrauen in verbindliche Zusagen erloschen. Ich fordere den Bundesgesundheitsminister auf, sofort zu intervenieren."

Ursprünglich sollte noch im März in Thüringen ein Modellprojekt starten, bei dem erstmals auch Hausärzte Corona-Impfungen durchführen sollten. Ziel des Projektes war es, vor allem ältere Menschen zu Hause zu impfen, die nicht in einer Einrichtung leben und denen es zudem schwer fällt, in die Impfzentren zu kommen.

Für März gebuchte Termine können stattfinden

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollten dafür 10.800 Moderna-Impfdosen verwendet werden, deren Lieferung in der kommenden Woche erwartet werden. Nun müssen aber für bereits gebuchte Impftermine, bei denen Astrazeneca-Dosen genutzt werden sollten, die Impfstoffe von Biontech/Pfizer oder Moderna verwendet werden. Außerdem stoppte das Ministerium noch am Freitag die Terminvergabe für die letzten offenen Termine im Ostthüringer Impfzentrum in Gera.

Werner machte klar, dass alle bereits für März gebuchten Termine möglichst stattfinden sollen. "Die Verunsicherung, die mit einer Terminverschiebung einhergeht, möchte ich niemandem zumuten. Und es ist wichtig für die Impfbereitschaft der Menschen, dass wenigstens wir verlässlich bleiben", erklärte die Ministerin.

Die Impfplanungen für April zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen liefen bereits auf Hochtouren. "Neue Termine im Internetportal werden freigeschaltet, sobald die genauen Liefermengen bekannt sind. Das ist aktuell noch nicht der Fall", hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums. "Die Terminvergabe soll so schnell wie möglich wieder geöffnet werden. Dazu brauchen wir jetzt zügig Informationen zu den Lieferungen im April", sagte Werner.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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