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Minister Tiefensee stößt Diskussion über "2G plus"-Modell an


Erfurt
Minister Tiefensee stößt Diskussion über "2G plus"-Modell an

Von dpa
10.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Wolfgang TiefenseeVergrößern des BildesWolfgang Tiefensee (SPD), Minister für Wirtschaft, sitzt im Landtag. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Erfurt (dpa/th) – Obwohl die Interessenvertreter des Hotel- und Gaststättengewerbes in Thüringen skeptisch auf das 2G-Optionsmodell in Hamburg reagiert hatten, kann sich Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) eine ähnliche Lösung auch im Freistaat vorstellen. Gastronomiebetriebe und die Veranstaltungsbranche bräuchten klare Regeln und die Gewissheit, dass sie auch bei künftig höheren Corona-Warnstufen Menschen empfangen dürften, sagte Tiefensee der Deutschen Presse-Agentur.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte, ihr Haus prüfe entsprechende Überlegungen gerade. Es sei möglich, dass ein solches Modell schon mit der nächsten Anpassung der Thüringer Corona-Infektionsschutzverordnung eingeführt werde. Die aktuell geltende Verordnung läuft noch bis Ende September.

Beim sogenannten 2G-Optionsmodell in Hamburg dürfen etwa Gaststätten oder Clubs sich dafür entscheiden, nur noch Menschen hereinzulassen, die gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sind. In diesem Fall müssen zahlreiche Corona-Auflagen nicht mehr erfüllt werden. In Restaurants können dann beispielsweise wieder mehr Tische mit Gästen besetzt werden, gleiches gilt in Kinos und Theatern.

Ein 2G-Modell sei grundsätzlich zu begrüßen, so Tiefensee. Allerdings gebe es noch viele offene Fragen. "Der Hamburger Vorschlag muss daher sorgfältig noch einmal auf solche Fragen geprüft und dabei auch mit den Interessensverbänden und Kammern, aber insbesondere auch mit dem Gesundheitsministerium und dem Kabinett abgestimmt werden", sagte der Minister.

Zu den offenen Fragen gehöre, ob bei der 2G-Regel auch Menschen Zutritt zu den entsprechenden Angeboten bekommen könnten, die sich nicht impfen lassen können, wie etwa Kinder oder Schwerstkranke. Außerdem müsse berücksichtigt werden, ob die sozialen Kontakte in den Restaurants, Cafés, Theatern, Kinos und ähnlichen Einrichtungen in geschlossenen Räumen oder unter freiem Himmel stattfinden, sagte Tiefensee. "Das kann man nicht gleichsetzen."

Während in Innenräumen vielleicht 2G gelten müsse, komme draußen 3G zur Anwendung. Daher müsse man wohl eher über ein Modell "2G plus" sprechen, bei dem auch PCR-Tests eine Rolle spielen könnten. Ein solches Modell "2G plus" könnte vor allem bei höheren Corona-Warnstufen attraktiv für Gastronomen und Veranstalter werden.

Wichtig ist aus Sicht des Wirtschaftsministeriums auch, dass Unternehmen auch bei steigender Corona-Inzidenz die Wahl haben müssten, ob sie nur Geimpften und Genesenen – also nach der 2G-Regel – oder zusätzlich auch Getesteten – also nach der 3G-Regel – Zugang gewähren. "Betriebe, die sich gegen ein 2G-Modell entscheiden, dürfen dadurch keinen Nachteil haben."

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte bei der Präsentation des Modells gesagt: "Beschränkungen müssen verhältnismäßig sein und dürfen nur so lange erfolgen, wie sie zur Pandemiebekämpfung nötig sind." Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts spielen Geimpfte und Genesene für das Corona-Infektionsgeschehen keine gesamtgesellschaftlich relevante Rolle mehr.

Unter anderem der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Thüringen, Dirk Ellinger, hatte zur Einführung des Modells in Hamburg Bedenken geäußert. Er fürchte, dass es zu einer Ungleichbehandlung von Unternehmen seiner Branche führe und deshalb verfassungsrechtlich nicht zulässig sei. Immerhin würden die Unternehmen dann unterschiedliche Auflagen erfüllen müssen, hatte er gesagt.

Gesundheitsministerin Werner sagte, im Zuge der 2G-Modell-Prüfungen in ihrem Haus würden auch Studien zum Corona-Ansteckungsrisiko von Geimpften genauer betrachtet. "Eine Reihe von Studien zeigt, dass von geimpften Infizierten zumindest ein geringeres Ansteckungsrisiko ausgeht als von ungeimpften Infizierten", sagte Werner. Allerdings lasse sich bisher nicht präzise bestimmen, wie stark sich dieses Risiko unterscheide. An dieser Frage hänge aber zum Beispiel die Entscheidung darüber, inwieweit etwa bei 2G-Veranstaltungen auch weiterhin eine Maske getragen werden müsse.

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