Höchststrafe "ungewöhnlich" Mord an Obdachlosem: 53-Jähriger muss lebenslang in Haft
Ein Obdachloser wird durch mehrere Messerstiche getötet. Ein 53-Jähriger gesteht, betont aber, die Tat nicht geplant zu haben. Nun ist ein Urteil gefallen.
Fast vier Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines wohnungslosen Mannes in Hannover muss ein 53-Jähriger wegen Mordes lebenslang ins Gefängnis. "Es ist ungewöhnlich, weil wir die Höchststrafe verhängen bei einem Angeklagten, dem wir ausnahmslos alles glauben", sagte der Vorsitzende Richter Martin Grote zur Urteilsbegründung am Landgericht Hannover.
Der Mann bereue die Tat ernsthaft. Zum Prozessauftakt hatte er die Tat gestanden, aber auch klargemacht, impulsiv gehandelt zu haben. Die Tat habe er nicht geplant.
Verteidigerin: Tat war "absolut spontaner Entschluss"
Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Das Opfer habe den Angriff nicht kommen sehen, der 54-Jährige sei wehr- und arglos gewesen, sagte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Die Anklagebehörde gehe daher vom Mordmerkmal der Heimtücke aus.
Verteidigerin Kerstin Koch betonte, die Tat sei ein "absolut spontaner Entschluss" gewesen, ihr Mandant habe zudem ein ausführliches Geständnis abgelegt – er sei kein Mörder.
Der Obdachlose wurde am 6. Juli 2021 in Hannovers Stadtwald Eilenriede getötet. Ein Passant fand ihn tot auf einer Parkbank – erstochen. Sein Körper wies erhebliche Stichverletzungen auf, ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Im November 2024 stellte sich der 53-Jährige überraschend der Polizei in Bielefeld.
- Nachrichtenagentur dpa
