Hannover Verbände fordern Nachbesserungen bei Plänen für Windkraft
Der Waldbesitzerverband Niedersachsen hat Nachbesserungen bei den Plänen verlangt, Windkraftanlagen in Wäldern zuzulassen. Eine Einführung von Vorranggebieten für solche Anlagen im Landesraumordnungsprogramm sei nicht erforderlich und führe zu unverhältnismäßigen Beschränkungen, kritisierte am Donnerstag der Präsident des Waldbesitzerverbandes, Philip von Oldershausen. Jeder Landkreis müsse die Möglichkeit haben, geeignete Standorte im Wald für Windkraftanlagen auszuweisen.
Auch Umweltverbände hatten kürzlich Kritik an den Plänen des Landes geübt, sie zielt allerdings in eine andere Richtung. BUND, Naturschutzbund und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fordern einen weitgehenden Ausschluss des Baus von Windkraftanlagen im Wald. Die Wälder leiden aus Sicht dieser Verbände bereits massiv unter dem Klimawandel. Sie durch den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen zusätzlich zu destabilisieren, sei unverantwortlich. Schutzgebiete, historisch alte Waldstandorte und andere ökologisch besonders wertvolle Waldflächen sollten von der Windenergie ausgeschlossen bleiben.
Im Gegensatz zu dieser Position kritisierte der Präsident des Waldbesitzerverbandes den Ausschluss historisch alter Waldstandorte von der Nutzung. Die Waldbesitzer müssten die Möglichkeit haben, mit den Einnahmen aus der Windkraft den Wald auf historischen Standorten wieder aufzuforsten.
Bei den Plänen werde auf historische Karten Bezug genommen, wo seit rund 200 Jahren Wald gestanden habe oder gestanden haben solle. Über den ökologischen Wert der Fläche werde damit aber nichts ausgesagt. Aktuell müssten in Niedersachsen mehr als 50.000 Hektar historisch alte Waldstandorte nach Sturm, Dürre und Käferbefall wieder aufgeforstet werden. Hinzu kämen tausende Hektar, die von früheren Sturmschäden und Waldbränden stark verändert seien - damit sei ihre Schutzwürdigkeit erheblich reduziert.