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Kaum weniger Suchtbetreuung im Coronajahr 2020


Hannover
Kaum weniger Suchtbetreuung im Coronajahr 2020

Von dpa
22.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Suchtberatung in NiedersachsenVergrößern des Bildes
Ein Mann trinkt am Abend aus einer kleinen Flasche Schnaps. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa)
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Im ersten Coronajahr 2020 sind in Niedersachsen mehr als 39.000 Menschen von Einrichtungen der Suchthilfe betreut worden - fast so viele wie ein Jahr zuvor. 2019 waren es über 43.000 Menschen, wie die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen am Dienstag mitteilte. Einschließlich der nicht dokumentierten 7653 Drogen-Patientinnen und -Patienten suchten demnach 2020 insgesamt rund 47.000 Menschen die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention auf. Durchschnittlich entfielen damit auf jede Fachstelle 538 (2019: 575) betreute Personen. Die Suchtberater hatten über 600.000 Kontakte mit Menschen, die wegen Drogen oder Glücksspiels Hilfe suchten.

Der neuen Suchthilfestatistik zufolge wurden vor allem Männer beraten - ihr Anteil an den betreuten Menschen lag bei über zwei Dritteln (68 Prozent). Vor allem die Abhängigkeit von Alkohol (47 Prozent) wurde als Hauptdiagnose genannt, gefolgt von Cannabinoiden (20 Prozent), Opioiden (15 Prozent) und Glücksspiel (5 Prozent).

"Suchtmittelabhängige sind eine besonders vulnerable Gruppe. Ihnen verlangen Kontaktbeschränkungen sehr viel ab", erklärte Tobias Trillmich, Referent für Suchthilfe der Landesstelle. "Stabilisierende Faktoren wie Sozialkontakte oder Tagesstruktur durch Arbeit oder Sport waren ja stark limitiert." Zugleich gelte: Die Zahl der Menschen mit einem Suchtproblem sei deutlich höher als die Suchthilfestatistik vermuten lasse.

"Es gibt eine hohe Dunkelziffer an Menschen, die einen riskanten Konsum von Suchtmitteln beziehungsweise ein Suchtverhalten wie Glücksspiel oder exzessive Mediennutzung zeigen", sagte Trillmich. "Die weit verbreitete Stigmatisierung einer Suchterkrankung verhindert, dass Betroffene frühzeitig den Kontakt zu der Suchtberatung aufnehmen." Michael Cuypers, Geschäftsführer der Landesstelle, betonte: "Sucht ist eine Krankheit und keine Charakterschwäche, die zum Teil dramatische Folgen bei den Betroffenen und deren Umfeld hat."

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