50 Prozent Anstieg Müll in niedersächsischen Städten erreicht Rekordhöhe

In niedersächsischen Städten erreicht das Müllaufkommen neue Rekordwerte. Unter anderem Hannover und Lüneburg melden einen starken Anstieg von Müll, auch mitten in der Natur.
In Lüneburg hat die Stadtreinigung im vergangenen Jahr 207 Tonnen Müll eingesammelt. "Das ist ein trauriger Rekord", sagte der Geschäftsführer der Stadtreinigung, Lars Strehse. In den vergangenen zehn Jahren sei das Müllaufkommen um über 50 Prozent gestiegen. Neben überquellenden Mülleimern sind auch Abfälle an Straßenrändern und in Parks ein Problem.
Hannover registriert fast 400 Tonnen mehr Müll im öffentlichen Raum
"Wilder Müll in der Landschaft nimmt zu", sagte etwa eine Sprecherin des Zweckverbandes Abfallwirtschaft in der Region Hannover (aha). In der Stadt Hannover sei die Menge des abgeräumten Mülls von 912 Tonnen im Jahr 2019 auf 1309 Tonnen im Jahr 2021 gestiegen.
Laut aha könnte die Corona-Pandemie ein möglicher Grund sein. Menschen würden mehr Zeit im Freien verbringen und so für das gestiegene Müllaufkommen sorgen. Auch in anderen Städten wie Bremen oder Osnabrück gibt es ähnliche Probleme.
Abfallwirtschaft Hannover setzt App für Meldung von Müll ein
Die Stadtreinigung Lüneburg hat deshalb beispielsweise ihren Einsatz im Innenstadtbereich ausgeweitet. Die Abfallwirtschaft in Hannover hat zudem das Personal aufgestockt und setzt unter anderem auf eine 2019 eingeführte App. Darüber sollen Bürger illegale Müllablagerungen melden.
Nicht jede Stadt in Niedersachsen, hat jedoch mit einem gestiegenen Müllaufkommen zu kämpfen. In Braunschweig etwa gibt es laut dem zuständigen Entsorgungsunternehmen Alba keine nennenswerte Zunahme beim Müll. Auch die Menge des wilden Mülls sei konstant. In Göttingen ist die Lage laut den Entsorgungsbetrieben ähnlich.
- Nachrichtenagentur dpa