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Karlsruhe: Wie eine geniale Idee Essensverschwendung stoppen will


Jeder kann sich bedienen
Lebensmittelretter stellen Schränke mit Essen auf

Von Ariane Lindemann

Aktualisiert am 08.01.2020Lesedauer: 2 Min.
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Eine Hand hält eine Tragetasche mit Lebensmitteln: Foodsaver retten Produkte vor der Mülltonne und verteilen sie weiter.Vergrößern des Bildes
Eine Hand hält eine Tragetasche mit Lebensmitteln: Foodsaver retten Produkte vor der Mülltonne und verteilen sie weiter. (Quelle: Symbolbild/Sylvie Tittel/Unsplash.com)

In Deutschland werden Lebensmittel tonnenweise weggeschmissen, obwohl sie noch genießbar wären. Eine Initiative in Karlsruhe will das Essen vor der Tonne retten – und weiter verteilen.

Unter dem Motto "Verwenden statt verschwenden" engagieren sich sogenannte Foodsaver gegen Lebensmittelverschwendung. Im Gebiet Karlsruhe existieren mittlerweile zehn sogenannte Fairteilerschränke, mit deren Hilfe Lebensmittel vor dem Wegschmeißen bewahrt werden sollen. Wo diese stehen, kann auf der Webseite foodsharing.de nachgeschaut werden. Sandra Kittel, Foodsharing-Botschafterin im Stadt- und Landkreis Karlsruhe erklärt, was es mit den Fairteilerschränken auf sich hat.

t-online.de: Welche Intention steht hinter den Fairteilerschränken?

Sandra Kittel: Foodsharing ist eine Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Viele der Lebensmittel, die weggeworfen werden, sind noch genießbar. Das ist sehr schade. Wir wollen etwas dagegen tun. Die Fairteilerschränke bilden ein Element gegen die Verschwendung.

Wie funktionieren die Fairteilerschränke?

Ein Fairteilerschrank ist ein Übergabeort für Lebensmittel. Dort können Privatpersonen Lebensmittel hineinlegen und herausnehmen. Die Lebensmittel stammen häufig ursprünglich aus Abholungen von Lebensmittelbetrieben, die über die Plattform foodsharing.de organisiert werden.

Beispielsweise werden noch genießbare Lebensmittel aufgrund eines überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums von Lebensmittelbetrieben aussortiert. Foodsaver holen diese ab und prüfen auf Unbedenklichkeit, ehe sie sie kostenlos weitergeben.

Wie kommt es zur Eröffnung eines Fairteilers?

Hier gibt es ganz unterschiedliche Entstehungsgeschichten. Es gibt Fairteiler auf Privatgrundstücken von engagierten Foodsavern oder auch zum Beispiel auf dem Gelände des Zirkus Maccaroni. Diesen Fairteiler hat der Stadtjugendausschuss angeregt. Der Fairteiler wurde dann im Rahmen der Schülerferientage aufgestellt. So konnten wir in diesem Rahmen auch durch Workshops den jungen Menschen den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln nahebringen.

Was darf in die Fairteiler hinein und was nicht?

Weil jeder Zugang zu den Schränken hat – auch Kinder und Jugendliche –, darf kein Alkohol hineingestellt werden. Zubereitete Speisen und Produkte mit Verbrauchsdatum gehören auch nicht hinein. Um die Nutzung zu vereinfachen, haben wir jeweils vor Ort entsprechende Aushänge angebracht, in denen einzelne Beispiele von verbotenen Lebensmitteln aufgelistet sind.

Woher kommen die Lebensmittel?

Genau kann man das nicht sagen, da das nicht erfasst wird. Jeder kann Lebensmittel, die die Voraussetzungen erfüllen, über die Schränke weitergeben. Zudem haben wir auch Betriebe, die mit der Initiative kooperieren.

Wer kann alles die Fairteiler nutzen?

Die Fairteiler können von jeder Privatperson genutzt werden. Da sie öffentlich zugänglich sind, kann man bei der Nutzung auch anonym bleiben.

Wie wird die Hygiene sichergestellt?

Hinter jedem Fairteiler steht ein Team von Ehrenamtlichen, die sich dieser Aufgabe verschrieben haben. Die Ehrenamtlichen sind täglich im Einsatz, um die Fairteiler zu reinigen und zu kontrollieren. Zuverlässigkeit und Hygiene sind unser oberstes Gebot, daher wird auch alles akribisch in Hygieneplänen protokolliert.

Wie kann man die Initiative unterstützen?

Die Fairteiler zu nutzen und, wenn man Lebensmittel übrig hat, diese zu spenden, ist schon eine große Unterstützung. Daneben ist es natürlich auch toll, wenn Foodsharing als Organisation durch Geldspenden Unterstützung erfährt. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass das Ganze ohne die Ehrenamtlichen, die die Fairteiler pflegen oder sogar welche auf ihrem eigenen Grundstück aufstellen, nicht funktionieren würde.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Sandra Kittel
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