Sexskandal im Kreml "Nur für besondere Fluggäste" – junge Frau prahlt online

Eine 23-Jährige prahlt mit Flügen in russischen Militärmaschinen – offenbar organisiert von einem hochrangigen Kreml-Beamten. Pikant: Es soll sich um Putins Verteidigungsminister handeln.
Ein möglicher Sexskandal erschüttert den innersten Machtzirkel in Moskau. Eine junge Frau behauptet in sozialen Netzwerken, mit einem Militärflugzeug der russischen Luftwaffe zu einem privaten Wochenendtrip geflogen worden zu sein – organisiert von einem hochrangigen Regierungsbeamten.
Die 23-jährige Maria Schalajewa veröffentlichte auf Instagram und Telegram Videos und Fotos, die sie an Bord einer Iljuschin Il-76 zeigen – einem Transportflugzeug des russischen Verteidigungsministeriums. Ziel des Flugs war demnach der Militärflughafen in Rostow am Don, wo sich das Hauptquartier der russischen Südgruppe der Streitkräfte befindet.
Schalajewa schrieb zu ihrem Post: "Wer sagt, dass keine Flieger nach Rostow gehen? Sie tun es – nur nicht für jeden." In einem inzwischen gelöschten Beitrag prahlte sie mit einem Maniküre-Termin, zu dem sie ihr Geliebter eingeflogen habe. Neben ihr an Bord: ihr dreijähriger Sohn, der "schon im Cockpit saß und Chips vom Piloten bekam".
Gerüchte um Beloussow
Russische und belarussische Investigativportale wie "Nexta" spekulieren, dass es sich bei Schalajewas Liebhaber um den russischen Verteidigungsminister Andrej Beloussow handeln könnte. Der 66-Jährige ist laut früherer E-Mail-Leaks als notorischer Frauenheld bekannt. In einem ihrer Videos ist ein Mann mit grauem Haar von hinten zu sehen – ähnlich der Frisur des Ministers.
Schalajewa selbst behauptet lediglich, ihr Partner sei ein "Kreml-Mann", der aber "nicht beim Militär" und auch nicht beim FSB sei. Namen nennt sie nicht: "Ich weiß, wer er ist – aber ich darf es nicht sagen."
Sicherheitsbehörden ermitteln
Inzwischen berichten russische Medien unter Berufung auf Militärkreise, dass der Geheimdienst den verantwortlichen Beamten am Arbeitsplatz aufgesucht habe. Auch in Sicherheitskreisen wächst die Sorge, dass durch die öffentliche Zurschaustellung interne Informationen über Truppenbewegungen oder militärische Infrastruktur nach außen gedrungen sein könnten. Der regimenahe Blogger Andrej Medwedew schrieb: "Ich kann mir vorstellen, was der ukrainische Geheimdienst und westliche Dienste aus solchen Fotos herauslesen können."
Eine offizielle Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gibt es bislang nicht. Russische Staatsmedien vermeiden bislang eine Identifizierung des Mannes. Unklar ist, ob Beloussow wirklich selbst in die Affäre verwickelt ist oder ein anderer ranghoher Beamter aus dem Kreml.
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