Prozessauftakt in Kiel Tochter soll pflegebedürftige Mutter erstickt haben

Im Kieler Landgericht hat der Prozess über die Tötung einer pflegebedürftigen Frau begonnen. Auf der Anklagebank sitzt ihre eigene Tochter – sie soll ihre Mutter erstickt haben.
Seit Mittwochmorgen steht eine 54-Jährige in Kiel vor Gericht: Sie soll Schuld am Tod ihrer Mutter sein. Ein Fahrer hatte die Frau gerade aus der Pflegeeinrichtung heimgebracht, als er ihre Hilfeschreie hörte.
Die 54 Jahre alte Angeklagte soll ihre pflegebedürftige Mutter erstickt haben, als diese aus der Tagespflegestätte zu ihr nach Hause in Kiel gebracht wurde. Die Tochter habe bereits auf die Mutter gewartet und sie in die Wohnung gezerrt, sagte der Fahrer der Pflegeeinrichtung am Donnerstag zum Prozessstart im Kieler Landgericht. Dann habe er Hilferufe der 83-Jährigen gehört.
Als die Polizei kurz darauf eintraf, starb die Frau. Reanimierungsversuche blieben erfolglos. Die Staatsanwältin wirft der 54-Jährigen Totschlag vor. Sie beantragte deren dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie, weil sie zur Tatzeit am 8. Dezember 2020 schuldunfähig gewesen sei.
- Nachrichtenagentur dpa