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Kiel: "Ich möchte anderen mit meiner Arbeit etwas zurückgeben"


Außergewöhnliche Sportart
"Ich möchte anderen mit meiner Arbeit etwas zurückgeben"

InterviewVon Eva Puschmann

Aktualisiert am 01.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Interview
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Ole Biernacki (Archivbild): Er trainiert ehrenamtlich die Unterwasserrugby-Mannschaft des Deutschen Unterwasserclubs.Vergrößern des Bildes
Ole Biernacki (Archivbild): Er trainiert ehrenamtlich die Unterwasserrugby-Mannschaft des Deutschen Unterwasserclubs. (Quelle: leer)

Grade in der Corona-Krise ist es in vielen Vereinen und Sportclubs sehr ruhig geworden, dabei finden hier viele Menschen sonst den Ausgleich zum Alltag, sportliche Herausforderungen und zwischenmenschliche Kontakte. Ole Biernacki will der gelebten Vereinskultur einen Dienst erweisen.

Obwohl eine Mannschaft des Deutschen Unterwasserclubs im Becken des Sportforums trainiert, also mitten zwischen Studierenden, ist ihre Sportart relativ unbekannt. Das liegt auch daran, dass man als Zuschauer nur wenig zu sehen bekommt. Die Rede ist von Unterwasserrugby.

Ole Biernacki ist seit vielen Jahren ehrenamtlicher Trainer im Deutschen Unterwasser Club Kiel. Im Gespräch mit t-online hat er erzählt, was das Ehrenamt für ihn bedeutet.

Wie sind Sie zu dem Ehrenamt gekommen?

Ole Biernacki: Das ist ein bisschen historisch gewachsen. Ich habe in der fünften Klasse mit dem Tauchen angefangen. Ein Freund hat mich mal mit zum Training genommen. Neben dem Gerätetauchen war dort auch Flossentauchen angesagt und das hat mich direkt fasziniert.

Ich bin dabeigeblieben und habe auch Wettkämpfen teilgenommen. Dann wurde es mir ein bisschen zu einseitig, immer nur die Bahnen hin und her zu ziehen. Nebenan im Sprungbecken in der Unihalle haben andere Unterwasserrugby gespielt. Da habe ich einfach gefragt, ob ich mitmachen darf.

Das Ehrenamt kam dann ein bisschen später dazu. Ich war schon ein paar Jahre in der Unterwasserrugby-Sparte aktiv und wurde angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, das Training zu übernehmen.

Warum Unterwasserrugby?

Was mich vor allem daran reizt, ist die Tatsache, dass man es in einer Mannschaft macht. Ich fand Mannschaftssportarten schon immer toll.

Außerdem fand ich die Tatsache sehr spannend, dass die Sportart in drei Dimensionen stattfindet. Anders als beim Fußball, Handball oder bei anderen Sportarten hat man eine weitere Richtung, in die man spielen kann – das macht die ganze Sache noch spannender. So hatte ich die Möglichkeit, die Fertigkeiten, die ich mir über die Jahre im Flossenschwimmen angeeignet habe, auch unter Wasser beim Spielen zu nutzen.

Mittlerweile leiten Sie die Unterwasserrugby-Sparte, was motiviert Sie zu dieser Arbeit?

Ich finde es vor allem interessant, selbst etwas gestalten zu können. Es bereitet mir Freude, bestehende Mitglieder vor neue sportliche Herausforderungen zu stellen. Wir sind aber auch immer offen für neue Leute. Jeden bei seiner Erfahrungsstufe abzuholen und dadurch in einem homogenen Gruppengefüge zu trainieren, motiviert mich.

Dabei ist jeder auf einem anderen Trainingsstand. Wir haben teilweise Interessenten, die ohne jegliche Kenntnisse zu uns kommen. Dann geht's zuerst um das Thema Unterwassergewöhnung. Man holt die Personen auf ganz unterschiedlichen Ebenen ab und das ist auch das Spannende daran.

Und bezogen auf das Ehrenamt?

Mein Ansatz ist es, dem Verein etwas zurückzugeben. Während meiner Trainingsphasen und in meiner Jugendzeit wurde mir vom DUC viel ermöglicht. Das möchte ich anderen auch ermöglichen. Im Verein habe ich erlebt, wie wichtig ehrenamtlicher Einsatz für Vereine ist: die Organisation, das Training, Wettkampfvorbereitung und vieles mehr.

Ich durfte in meiner Jugendzeit so viel beim Deutschen Unterwasserclub lernen und das möchte ich an die nächste Generation weitergeben. Es ist ganz sinnvoll, eine gute Mischung zu haben aus alten Hasen, die die jungen an die Hand nehmen und zeigen, wie das Ganze funktionieren kann.

Was würden Sie Menschen als Rat in Bezug auf ein Ehrenamt mitgeben?

Generell kann man nur sagen: Machen und ausprobieren!
Auch wenn ein Posten nicht vergütet wird, lohnt es trotzdem, sich zu engagieren. Und wenn es nur zwei Stunden in der Woche sind.

Die Vereine leben nun mal von dem Engagement der Mitglieder und da würde ich mir wünschen, dass das in der Zukunft wieder stärker in den Vordergrund rückt.

Verwendete Quellen
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