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Kiel:"MS Wissenschaft" stellt nachhaltige Technologien vor


Nachhaltiges Wirtschaften
MS Wissenschaft macht Halt in Kiel

Von Sven Raschke

21.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Der Innenraum des Schiffes: An verschiedenen Stationen kann man die neuen Entwicklungen und Technologien interaktiv kennenlernen.Vergrößern des Bildes
Der Innenraum des Schiffes: An verschiedenen Stationen kann man die neuen Entwicklungen und Technologien interaktiv kennenlernen. (Quelle: Sven Raschke/leer)

Die MS Wissenschaft, ein Mitmach-Ausstellungsschiff zum Thema Bioökonomie, hat auf seiner Deutschland-Tour im Kieler Hafen angelegt. Besucher erleben, wie nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis funktionieren kann.

In einer Batterie, gefüllt mit Schlamm, erzeugen Bakterien Strom und bringen so ein rotes Lämpchen zum Leuchten. Ein paar Schritte weiter führt ein Besucher in einem halb digitalen, halb haptischen Brettspiel seine Figur durch ein grünes Utopia, betreibt in Minispielen Urban Gardening und schätzt, wie viele Menschen im Jahr 2050 voraussichtlich in Städten wohnen werden (70 Prozent).

So sehen zwei der knapp 30 Mitmach-Exponate auf der MS Wissenschaft aus. Das Ausstellungsschiff hat auf seiner Tour durch Deutschland in Kiel haltgemacht. Seit Samstag erfahren Besucher hier spielerisch jede Menge rund ums Thema nachhaltiges Wirtschaften – und was Menschen, Politik und sie selbst dazu beitragen können.

Super-Algen und Plastikersatz aus Pflanzen

Nahe des Eingangs rackert unentwegt ein 3D-Drucker. Statt Plastik verwendet er Zuckerrüben-Extrakt, um kleine "MS Wissenschaft"-Schiffe zu drucken, die die Besucher mit nach Hause nehmen können. Das Schiff selbst ist – getreu dem nachhaltigen Motto der Ausstellung – ein ehemaliger, also quasi recyclter Kohlefrachter. Die Exponate sind vielfach aus nachhaltigen Materialien gestaltet. Nur im Eingangsbereich dominieren, dem dortigen Thema gerecht, Plastikstühle und -tische und -teppiche.

Durch die Ausstellung führen Studenten aus allen Ecken Deutschlands, die auf der MS Wissenschaft wohnen und durchs Land reisen. Louise Seemann studiert in Berlin Biologie. Sie ist mit an Bord, weil ihr das Thema viel bedeutet – und weil sie den positiven, lösungsorientierten Ansatz mag.

Wie bei ihrem persönlichen Lieblingsexponat, dem Algenflipper. Der zeigt anhand von vielen kleinen Kügelchen im Flipperautomaten, wie Algen Phosphat und andere Stoffe aus Abwässern filtern können. "Die Alge ist ein Alleskönner", schwärmt Louise Seemann, "einer der genialsten Organismen, die wir in Zukunft für alles mögliche gebrauchen werden." Was das sein könnte, erfährt man ebenfalls beim Flipper: Da wären etwa Flugzeuge zum Fliegen bringen, Felder düngen oder Gummitiere grün färben.

Der Weg zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft

"Die Leute sind oft total überrascht, was es alles gibt und was alles möglich ist", sagt Louise Seemann. Gerade dafür sei die Ausstellung da. "Die MS Wissenschaft bietet einen Ausblick und eine Perspektive."

Ganz sinngemäß formulierte es Bundesbildungsministerin Cordula Kleidt anlässlich der Tour der MS Wissenschaft: "Es geht darum, wie wir den Wechsel hinbekommen zu mehr Nachhaltigkeit, weg von einer Erdöl-basierten, Rohstoff-verbrauchenden Wirtschaft, hin zu einer Kreislaufwirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen."

Besucher können Wünsche und Ideen formulieren

Im Zentrum der Ausstellung steht der Ideenbaum, der stetig wächst, gefüttert von den Ideen der Besucher. Die können ihre Vorschläge und Wünsche für eine grüne Zukunft auf Blätter schreiben und an den Baum stecken. "Weniger Müll", "Kein Plastik aus Rohöl", "Mehr Gerechtigkeit für Landwirte" lässt sich da etwa lesen.

Die zehnjährige Anna steckt gerade mit ihrem Vater ein paar neue Blätter an den Baum. Am besten gefällt ihr auf der MS Wissenschaft, "dass man so viel mitmachen und interagieren kann". Deshalb mochte sie die Station "Neues aus Biomüll" besonders: Ein Legespiel, bei dem man herausfindet, was man alles aus Lebensmittelresten herstellen kann.

Die MS Wissenschaft ist seit mittlerweile 20 Jahren zu wechselnden wissenschaftlichen Thema unterwegs, geleitet von der gemeinnützigen Organisation "Wissenschaft im Dialog". Geschäftsführer Markus Weißkopf: "Das ist einfach etwas Besonderes, dass man mit dieser MS Wissenschaft fast überall hinkommt in Deutschland: an große Orte, aber auch an viele kleine Orte, die eben keine Hochschule oder Science Center haben."

Eintritt kostenlos und nach Anmeldung

Die MS Wissenschaft liegt noch bis einschließlich Donnerstag, 24. Juni am Sartorikai in Kiel. Der Eintritt von 10 bis 19 Uhr ist kostenlos. Besucher müssen sich vorher anmelden auf www.ms-wissenschaft.de/tour oder telefonisch von Montag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr: 030 2062 295 59.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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