Hilfe für Frauen und Mädchen Projekt "Edelgard" vor dem Aus?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Finanzierung des Projekts "EDELGARD", zur Unterstützung Betroffener sexualisierter Gewalt, ist gefährdet. Grund ist die ungeklärte Finanzierung nach dem Jahreswechsel.
Das Projekt "Edelgard" steht vor dem Aus. So berichten es Gesine Qualitz und Marina Walch von der "Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt", die das Projekt ins Leben gerufen haben.
Mit dem "Edelgard-mobil" bietet der Verein auf Großveranstaltungen wie der Gamescom oder dem Kölner Karneval eine Anlaufstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt. Auch außerhalb solcher Events können sich Frauen und Mädchen mithilfe der ""Edelgard-map" über mehr als 200 schützende Orte in Köln informieren.
Geld für Koordinierungsstelle fehlt
Doch nun ist unklar, wie es für die Initiative zukünftig weitergeht. Grund dafür ist die ungeklärte Finanzierung über den Jahreswechsel hinaus. "Edelgard" wird von der Stadt Köln gefördert, die auf Nachfrage betont, dass auch in den kommenden Jahren 40.000 Euro jährlich an den Verein fließen sollen.
Lediglich die zusätzliche Finanzierung der Koordinierungsstelle laufe regulär zum 31.12.2024 aus. Doch ebendiese Koordinierungsstelle betrachtet der "Edelgard e. V." als elementaren Bestandteil seiner Arbeit. Laut der Pressemitteilung des Vereins fehlen 65.000 Euro, um diese weiterhin betreiben zu können.
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"Aufgrund der angespannten Haushaltslage haben wir bisher immer nur Vertröstungen bekommen und kein Signal, dass es eine Weiterfinanzierung geben wird", sagt Gesine Qualitz. Einen Zusammenhang zur Haushaltslage verneint die Stadt und verweist auf laufende Gespräche über die Zukunft der Initiative.
Doch die Zeit drängt, denn die Angestellten müssten auch wissen, ob sie ab dem 1. Januar noch einen Arbeitsplatz haben, erklärt Qualitz die Problematik. Zwar habe man bereits versucht, auch andere Finanzierungsquellen zu erschließen, jedoch habe dies nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Zudem ist Qualitz überzeugt: "Für die Sicherheit im öffentlichen Raum und die Finanzierung eines solchen Angebots ist die Stadt verantwortlich."
FDP übt Kritik
Kritik kommt auch aus der FDP. "Es wäre ein verheerendes Signal, wenn ein derart erfolgreiches und notwendiges Projekt aufgrund fehlender finanzieller Mittel eingestellt werden müsste. Wir Liberale appellieren daher an den Stadtvorstand, die erforderlichen Mittel für eine Fortführung dieses wichtigen Projekts im kommenden Haushalt bereitzustellen", sagt Christina Dumstorff, die gleichstellungspolitische Sprecherin der FDP.
Franziska Weber, gleichstellungspolitische Sprecherin der Volt-Fraktion im Kölner Rat, betonte, dass es noch keine offiziellen Hinweise gäbe, die auf ein Aus von "Edelgard" hinweisen würden. Sie beteuerte, dass der Stadt Köln für den nächsten Haushalt sehr viel weniger Mittel zur Verfügung stünden und gespart werden müsse. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass das nicht bei einem so wichtigen Projekt wie Edelgard passiert", erklärte sie unter einem Beitrag vom "Edelgard e.V." auf Instagram.
Die Themenfelder Sexismus und sexualisierte Gewalt werden auch den Rat der Stadt Köln demnächst beschäftigen. Im Oktober soll der Stadtrat beschließen, dass die Stadt Köln dem Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" beitritt. Dieses Bündnis, dem bereits mehr als 80 Kommunen beigetreten sind, wurde von der Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) gegründet und wird auch von ihrem Ministerium gefördert.
- Anfrage bei der Stadt Köln
- Gespräch mit Gesine Qualitz
- instgram.com: Beitrag von @edelgard.koeln vom 3. September 2024