Unikliniken kooperieren Zweite Herztransplantation rettet 29-Jährigem das Leben

Herzspezialisten der Unikliniken Köln und Düsseldorf retten mit einer Herztransplantation das Leben eines jungen Patienten. Interdisziplinäre Zusammenarbeit zahlt sich aus.
Sebastian Jost hat zum zweiten Mal in seinem Leben ein Spenderherz erhalten. Die Herzspezialisten der Unikliniken Köln und Düsseldorf haben dem 29-Jährigen Ende Mai mit einem Herzunterstützungssystem und einer anschließenden Herztransplantation das Leben gerettet.
Bereits im Alter von drei Jahren musste Jost wegen einer schweren Erkrankung des Herzmuskels erstmals ein Spenderherz erhalten. "Von damals habe ich allenfalls diffuse Bilder und Gefühle im Hinterkopf – aber keine konkreten Erinnerungen", sagt er heute.
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Erstes Spenderherz nach 26 Jahren eingeschränkt
Nach 26 Jahren war sein erstes Spenderherz stark funktionseingeschränkt, wie Dr. Katharina Seuthe, Oberärztin der Klinik für Kardiologie im Herzzentrum der Uniklinik Köln, erklärt. Die Ärzte diagnostizierten neben einem wiederkehrenden Perikarderguss auch krankhafte Veränderungen an den Herzkranzgefäßen.
Das Kölner Herzteam versuchte, die volle Funktion des Herzens wiederherzustellen. Doch eine Lungenembolie und ein anschließender Herzstillstand mit Reanimation verschlechterten den Zustand des Patienten. "Es war klar, dass mein Herz nicht mehr mitmacht", sagt Sebastian Jost. Die Ärzte setzten ein ECMO-System ein, das die Herzfunktion außerhalb des Körpers übernahm.
Parallel wurde der Patient auf die Hochdringlichkeitsliste für ein Spenderherz im Eurotransplant-Raum gesetzt. Vor der Transplantation mussten die Kölner Ärzte umfangreiche Untersuchungen durchführen, erklärt Prof. Dr. Udo Boeken, chirurgischer Leiter des Herztransplantationsprogramms der Uniklinik Düsseldorf. Das Risiko einer Abstoßung des Spenderorgans sei bei einer zweiten Transplantation höher.
Vier Tage später stand ein passendes Spenderorgan zur Verfügung. "Mir kommen jetzt noch Tränen der Freude", sagt Sebastian Jost über den Moment, als ihm die Nachtschwester und die betreuende Ärztin diese Nachricht überbrachten. Per Intensivtransport wurde er in die Uniklinik Düsseldorf verlegt.
Unikliniken Köln und Düsseldorf arbeiten eng zusammen
Die Unikliniken Köln und Düsseldorf arbeiten bei Herztransplantationen eng zusammen. "Die gesamte hoch spezialisierte Vordiagnostik wird in Köln geleistet, die eigentliche Transplantation erfolgt dann in Düsseldorf, die Nachbetreuung wieder in Köln", erklärt Prof. Dr. Artur Lichtenberg, Direktor der Klinik für Herzchirurgie in Düsseldorf. Von dieser Regelung profitieren sowohl die Kliniken als auch die Patienten, die zu großen Teilen heimatnah versorgt werden können.
Die Transplantation verlief nach Angaben von Prof. Boeken "bilderbuchmäßig". Etwa zwei Wochen nach der Operation konnte Sebastian Jost von der Intensiv- auf die Normalstation wechseln und wurde kurz darauf zurück nach Köln verlegt.
Der 29-Jährige blickt nun zuversichtlich in die Zukunft: "Ich sehe jetzt viel Arbeit vor mir, denn ich will wieder so schnell wie möglich auf die Beine kommen." Zunächst wird er noch in der Uniklinik Köln betreut und beginnt bald eine Rehabilitation.
- Pressemitteilung der Uniklinik Köln vom 25. Juni 2025 (per E-Mail)
- instagram.com: Beitrag von @uniklinikkoeln vom 25. Juni 2025