Baumgart macht Zielvorgabe: 1. FC Köln soll ins Pokalfinale

Steffen Baumgart hat mit den Geißböcken viel vor: Der FC will den ersten Schritt auf dem Weg zu einer historischen Chance machen – den ins DFB-Pokalfinale.

Es war die erste bittere Niederlage nach der Steffen Baumgart erfahren musste was es heißt, Trainer beim 1. FC Köln zu sein. Im Elfmeterschießen hatte seine Mannschaft zuhause gegen den Hamburger SV verloren und den Einzug ins Pokal-Viertelfinale verpasst. Die Kritik auch an Baumgarts Person war hinterher deutlich gewesen.

Denn Baumgart hatte zwar das Finale um den DFB-Pokal zum Ziel ausgerufen, gegen den HSV jedoch mehrheitlich seine zweite Garde auf den Rasen geschickt. Ein Sieg wäre zwar trotzdem möglich gewesen, doch weil er unter anderem auf Anthony Modeste in der Startelf verzichtet hatte, musste Baumgart hinterher Fragen beantworten, die er bis dato – und auch in den folgenden Monaten – nicht zu hören bekommen hatte.

Baumgart macht klar: "Ein anderes Ziel geht nicht!"

Nun steht das erste Pflichtspiel der neuen Saison bevor und der FC muss in der ersten Pokal-Runde nach Regensburg. Der Jahn ist Tabellenführer der Zweiten Liga. Das Duell wird also alles andere als ein Spaziergang.

Trotzdem machte Baumgart nun klar, dass sich an seinem Ziel in diesem Wettbewerb nichts geändert hat. "Berlin! Ein anderes Ziel geht nicht", sagte der 50-Jährige. "Mein persönliches Ziel ist, irgendwann mal in Berlin im Finale zu stehen. Und die Chance dazu haben wir jedes Jahr."

Kurzum: Solange Baumgart Trainer einer Mannschaft sein wird, die im DFB-Pokal antritt, wird er dieses Ziel ausrufen. "Ich liebe diesen Wettbewerb", sagte der Ex-Profi, dem es in seiner Karriere weder als Spieler noch als Trainer bislang vergönnt gewesen war, ein Finale im Berliner Olympiastadion zu erleben.

"Kein anderer Wettbewerb hat weniger Spiele"

Der 1. FC Köln stand letztmals in der Saison 1990/91 im Finale, unterlag damals Werder Bremen im Elfmeterschießen. Seitdem gelang es überhaupt nur noch je zweimal ins Halb- und Viertelfinale zu kommen. Ansonsten war spätestens im Achtelfinale Schluss. Das zeigt, wie schwer es vielen Klubs fällt, sich auf diesen Wettbewerb zu konzentrieren und ein solches Ziel wie jenes des FC-Trainers zu erreichen.

Und das, obwohl Sportchef Christian Keller am Donnerstag seinem Trainer beipflichtete und betonte: "Dieser Wettbewerb ist – in Bezug auf die Anzahl der Spiele – am leichtesten zu gewinnen. Es sind sechs K.o.-Spiele – kein anderer Wettbewerb hat weniger Spiele", sagte Keller. "Daher würde jedes andere Ziel dem Naturell unseres Trainers widersprechen." Und auch seinem eigenen.

Erster Titel nach fast 40 Jahren?

Und so reisen die Geißböcke am Freitag nach dem Abschlusstraining am Geißbockheim nicht nur mit dem Ziel nach Regensburg, die zweite Runde zu erreichen. Der FC will beim Jahn den ersten Schritt auf dem Weg zu einer historischen Chance machen: Denn wer ein Finale erreichen will, will dieses bekanntlich auch gewinnen. Und das gelang dem FC zuletzt 1983 – vor 39 Jahren.

Das Finale der Saison 2022/23 wird am 3. Juni 2023 ausgetragen, fast auf den Tag genau 40 Jahre nach dem letzten Pokalsieg der Geißböcke. Damals hatte der FC den Titel in einem Stadtduell gegen Fortuna Köln dank eines Tores von Pierre Littbarski errungen. Bis heute ist es der letzte große Erfolg der Kölner. Nicht auszudenken, was in der Domstadt los wäre, sollte dem FC vier Jahrzehnte später dies erstmals wieder gelingen.