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1. FC Köln: Die Hintergründe zum Abschied von Alexander Wehrle


FC-Aus nach neun Jahren
Die Hintergründe zum Wehrle-Abschied


23.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Noch-Geschäftsführer Alexander Wehrle läuft über den Rasen am Spielfeld: Die Nachfolge ist noch ungeklärt.Vergrößern des Bildes
Noch-Geschäftsführer Alexander Wehrle läuft über den Rasen am Spielfeld: Die Nachfolge ist noch ungeklärt. (Quelle: Beautiful Sports/imago-images-bilder)

Nach neun Jahren verlässt Alexander Wehrle den 1. FC Köln. Sein Wechsel zum VfB Stuttgart ist eine Zäsur für die Geißböcke. t-online erklärt, warum der 46-jährige dem FC den Rücken kehrt.

"Eine Ära geht zu Ende." Mit diesen Worten setzte Präsident Werner Wolf den Ton in der Mitteilung, die das Aus von Alexander Wehrle beim 1. FC Köln besiegelte. Im Januar 2013 vom VfB Stuttgart gekommen, wird der Geschäftsführer Anfang 2022 Köln verlassen und als künftiger Vorstandsboss zu den Schwaben zurückkehren.

Doch warum verlässt der 46-Jährige den FC überhaupt? Hätte er nicht bleiben können oder wollen? Wann wird sein letzter Arbeitstag sein und wer übernimmt an seiner Stelle bei den Geißböcken? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen.

1. FC Köln: Wann geht Wehrle?

Spätestens "im Laufe des April" wird Wehrle den FC verlassen. So stand es in der Pressemitteilung. Nach der Vorstellung des Vorstands soll Wehrle nicht nur Philipp Türoff (künftiger Finanz-Geschäftsführer, fängt am 1. Januar an) einarbeiten, sondern auch Christian Keller (künftiger Sport-Geschäftsführer, fängt am 1. April an).

Der VfB Stuttgart jedoch macht Druck, will Wehrle am liebsten sofort. Ein Januar-Wechsel gilt als unwahrscheinlich – dafür hat der FC in der Corona-Pandemie zu große Probleme, als dass der Klub seinen aktuell einzigen Geschäftsführer nach nur zwei Wochen Übergabe gehen lassen könnte. Ein Verbleib bis April ist jedoch ebenfalls unwahrscheinlich. Wehrle will zwar bis zum letzten Tag mit vollem Einsatz für den FC arbeiten, brennt jedoch auch darauf, beim VfB anzufangen.

Warum verlässt Wehrle den FC?

Der FC und Wehrle versuchen einen versöhnlichen Abschluss der Zusammenarbeit zu finden. Die warmen Worte in der Mitteilung können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur noch wenig Vertrauen zwischen Wehrle und dem Vorstand vorhanden ist. Zu viel ist in der Vergangenheit passiert. Die Entlassungen von Tobias Kaufmann (Mediendirektor) und Horst Heldt (Sportchef) an Wehrle vorbei sind nur zwei Beispiele, die viel Porzellan zerschlagen haben.

Das Angebot zur Vertragsverlängerung um nur ein weiteres Jahr empfand der langjährige leitende Angestellte als Votum, dass man es seitens des Vorstands nicht wirklich ernst meinte mit dem Wunsch auf eine weitere Zusammenarbeit. Und doch: Alle wollen ein friedliches Ende, und so wird man sich die Hand reichen und ohne Schlammschlacht trennen.

Suche nach Wehrle-Nachfolger läuft bereits

Philipp Türoff ist der neue Finanz-Boss, der bei Birkenstock zuletzt eine Vier-Milliarden-Euro-Übernahme betreut hat. Christian Keller wird der neue Sport-Boss, der sich in Regensburg mit seiner analytischen Arbeit einen Namen gemacht hat. Zudem soll ein weiterer Geschäftsführer für die Bereiche Marketing, Kommunikation und New Business kommen.

Die Suche nach dem neuen Mann hat längst begonnen. Der FC-Vorstand hat bereits einen Headhunter beauftragt, den Prozess zu beschleunigen. Im ersten Halbjahr soll der künftige dritte Geschäftsführer gefunden und vorgestellt werden.

Mit Wehrle geht das letzte Mitglied der alten Führungscrew

Der FC verliert mit Wehrle das Gesicht der vergangenen Jahre – in guten wie in schlechten Zeiten. Fraglos baute der 46-Jährige den FC zu einem internationalen Unternehmen mit florierendem Sponsoring und einer Strahlkraft aus, die nur wenige Klubs in Deutschland erreichen. Fraglos machte er jedoch zusammen mit den Sportchefs der letzten Jahre auch Fehler, die viel Geld kosteten. Der FC wagt nun einen Neuanfang mit einer breiteren Führungsstruktur und verteilter Verantwortung auf mehr Schultern.

Mit Wehrle verlässt das letzte Mitglied der alten Führungscrew die Brücke. Kapitän Werner Wolf hat das Schiff in komplett neue Hände gegeben und den Kurs verändert. Dass ein solcher Führungswechsel immer Chance und Risiko zugleich ist, wissen alle Beteiligten. Und auch, wenn Wehrle sich gut hätte vorstellen können, beim FC zu bleiben, ist der Schnitt die letzte Konsequenz aus der Entwicklung der letzten zwei Jahre und das Ende der Transformation, das der Vorstand mit seiner Wahl 2019 begonnen hatte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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