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Leipzig: Sicherheitsmann soll Flüchtling aus Nigeria misshandelt haben


Forderung nach Aufklärung
Privater Sicherheitsmann soll Flüchtling misshandelt haben

Von dpa, anra

16.06.2022Lesedauer: 1 Min.
imago images 138692738Vergrößern des BildesErstaufnahmeeinrichtung Dölzig bei Leipzig: Hier soll ein privater Sicherheitsmann einen Geflüchteten schwer verprügelt haben. (Quelle: LausitzNews via www.imago-images.de)

Ein Augenhöhlenbruch und eine Verletzung des Augapfels – das ist das Resultat einer mutmaßlichen Misshandlung eines Mannes in einem Asylheim in Leipzig. Der Täter soll ein privater Sicherheitsmann sein. Die Polizei ermittelt gegen beide Männer.

Der Sächsische Flüchtlingsrat hat Aufklärung über die mutmaßliche Misshandlung eines Mannes aus Nigeria in der Erstaufnahmeeinrichtung in Dölzig bei Leipzig verlangt. Mehrere Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hätten den Mann am 30. Mai festgehalten, eine Person habe wiederholt auf ihn eingeschlagen, sodass er ins Krankenhaus musste, teilte der Flüchtlingsrat mit.

"Dort wurde ein Augenhöhlenbruch und die Verletzung des Augapfels festgestellt." Das Geschehen habe sich an der Einlasskontrolle zugetragen. Zum Tatzeitpunkt sei ein Subunternehmen des eigentlichen Sicherheitsdienstes im Einsatz gewesen.

Leipzig: "Was schwarze Menschen hier durchmachen, kann keiner verstehen"

Nach Angaben der Polizeidirektion Leipzig wird in dem Fall wegen Körperverletzung ermittelt – allerdings auch gegen den Nigerianer selbst. Auch er stehe im Verdacht, einen Security-Mitarbeiter bei der Auseinandersetzung verletzt zu haben, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Derzeit würden noch die Vernehmungen laufen. Der Sachverhalt sei noch nicht vollends geklärt.

"Andere Personen der Security haben sich ein paar Tage später entschuldigt, aber was bringt mir das jetzt? Ich bin ein friedlicher Mensch und wurde komplett ohne Grund zusammengeschlagen", zitierte der Flüchtlingsrat das Opfer: "Was schwarze Menschen hier nach der Flucht durchmachen, kann niemand verstehen."

Dave Schmidtke, Sprecher des Sächsischen Flüchtlingsrates, erklärte: "Der Vorfall beweist, dass staatliche Aufgaben wie die Beherbergung von Asylsuchenden nicht einfach an private Sicherheitsbetriebe ausgelagert werden können."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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