Verfolgungsjagd durch Leipzig Mann rammt Golf mit Polizisten und flieht
Ein Leipziger rammte einen unscheinbaren VW Golf und dachte, er könne vom Unfallort fliehen. Was er nicht wusste: Im Wagen saßen Zivilfahnder der Polizei.
An die völlig Falschen geraten ist ein mutmaßlich krimineller Autofahrer in Leipzig am Mittwochabend. Nachdem er einen VW Golf gerammt hatte, beging der Mann Unfallflucht.
Allerdings: Im Golf saßen zwei Polizisten, ihr unscheinbares Fahrzeug war eine Zivilstreife der Polizei. Nach einer Verfolgungsjagd durch den Leipziger Süden stellten sie den Mann gleich selbst. Dies teilte die Polizeidirektion Leipzig am Donnerstag mit.
Am Polizeihauptquartier in Leipzig: Auffahrunfall zum Feierabend
Nichts Böses ahnend fuhren demnach zwei Fahnder der Kriminalpolizei, eine Frau (57) und ein Mann (42), mit ihrem zivilen Einsatzfahrzeug der Marke VW Golf am Mittwoch gegen 20:30 Uhr in den lang ersehnten Feierabend, als es plötzlich von hinten rummste. Genau vor der Eingangstür des Leipziger Polizeihauptquartiers am Peterssteinweg war ihnen ein Geländewagen "Nissan X-Trail" ins Heck gefahren.
"Der Kollege stieg aus, sah den Schaden und verabredete mit dem Fahrer des Geländewagens, dass beide Fahrzeuge zunächst in die Dimitroffstraße abbiegen sollten, um die Kreuzung zu räumen", berichtete Polizeisprecher Franz Anton t-online. In der weniger befahrenen Seitenstraße sollte der Schaden begutachtet werden.
Der Mann im Geländewagen ging darauf zum Schein ein. Als beide Autos abgebogen waren, gab der Nissanfahrer plötzlich Gas und fuhr am Golf vorbei davon. Ihm war zu dem Zeitpunkt wohl noch nicht klar, mit wem er es zu tun hatte. Das sollte sich schnell ändern.
Leipzig: Abendliche Verfolgungsjagd durch die Südvorstadt
Die Beamten sprangen zurück in ihr Fahrzeug und jagten dem Unfallflüchtigen hinterher. Der bog auf die vierspurige Harkortstraße, fuhr nach rechts und längs des Neuen Rathauses eine große Runde um den Block, schließlich am eigentlichen Unfallort wieder vorbei und die langgestreckte Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Süden hinab.
Hinter ihm immer noch der Einsatzwagen der Zivilpolizisten – inzwischen durch den Einsatz von Blaulicht und Sirene als solche deutlich zu erkennen. Nachdem der Nissan X-Trail noch mehrere Haken durch Nebenstraßen in der Südvorstadt geschlagen hatte, konnten die Zivilfahnder den Fahrer schließlich auf der Karli in Höhe Steinstraße stellen.
Ein noch vor Ort durchgeführter Drogentest ergab einen Alkoholwert von 0,82 Promille sowie die Existenz von Metamphetaminen im Blutkreislauf des Mannes. Er muss sich nun wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort verantworten. Der Schaden an beiden Wagen betrug ungefähr 2.000 Euro.
- Telefonat mit der Polizei Leipzig