Halle (Saale): Autofahrer wüten gegen Klimakleber der "Letzten Generation"

In Halle an der Saale haben mehrere Autofahrer Klimaaktivisten der "Letzten Generation" bepöbelt und von der Straße gezerrt. Zwei Personen hatten sich am Asphalt festgeklebt.

Die "Letzte Generation" hat am späten Dienstagnachmittag eine Ampel an der Paracelsusstraße in Halle an der Saale blockiert und dabei die Wut mehrerer Autofahrer auf sich gezogen. Das berichtet ein Reporter vor Ort. Laut der Polizei haben sich zwei Personen bei der Aktion der Klimaaktivisten am Straßenbelag festgeklebt. Insgesamt seien vier Aktivisten an der Blockade beteiligt gewesen, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage von t-online mitteilte.

Mehrere Autofahrer stiegen aufgebracht aus ihren Fahrzeugen aus, um die Aktivisten zu beleidigen. Ein Mann fordert diese auf, sich zu "verpissen". Ein anderer Mann nennt die Protestierenden "Vollidioten". Einer fragt: "Habt Ihr 'ne Meise?" Bilder des Reporters zeigen, wie ein Mann eine Klimaaktivistin von der Straße zerrt.

Strafanzeigen gegen Kliamaaktivisten und einen Pressevertreter

Einige Autofahrer versuchten, der Straßenblockade auszuweichen, indem sie über den Mittelstreifen fuhren. Andere überquerten den Mittelstreifen, um auf der Gegenspur in verkehrter Richtung an den Klimaaktivisten vorbeizufahren. Laut der Polizei kam es zu Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.

Die Polizei habe drei Strafanzeigen aufgenommen, davon zwei gegen Aktivisten wegen Nötigung sowie eine wegen Beleidigung gegen einen Pressevertreter. Nähere Angaben konnte der Polizeisprecher dazu auf t-online-Nachfrage nicht machen.

Straßenblockade nach kurzer Zeit von der Polizei aufgelöst

Laut der Polizei war die zuständige Versammlungsbehörde vor Ort und löste die Protestaktion nach kurzer Zeit auf. Die am Asphalt festgeklebten Aktivisten hätten dafür zunächst von der Fahrbahn gelöst werden müssen. Niemand sei bei dem Polizeieinsatz verletzt worden. Die von der Klimablockade betroffene Bundesstraße 6 sei gegen 18.20 Uhr wieder befahrbar gewesen.