Leipzig Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen beim Prozess gegen Gil Ofarim
Erst lehnte das Landgericht Leipzig die Forderung der Anwälte ab. Nun werden die Einlasskontrollen beim Ofarim-Prozess verschärft.
Vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts verschärft das Landgericht Leipzig die Sicherheitsmaßnahmen rund um den anstehenden Prozess gegen den jüdischen Sänger Gil Ofarim. Unter anderem seien für die am 7. November beginnende Verhandlung strengere Sicherheitskontrollen geplant, sagte ein Gerichtssprecher dem Evangelischen Pressedienst.
In einem Brief an das Landgericht und die Polizei hatten die Anwälte von Gil Ofarim zuvor gefordert, ihren Mandanten im Prozess besser zu schützen. Ursprünglich hatte das Landgericht die Forderung abgelehnt.
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Nun sollen am Dienstag doch weniger Zuschauer zugelassen werden, als ursprünglich geplant. Außerdem gibt es eine einstündige Einlassfrist vor Sitzungsbeginn sowie ein Verbot des Mitführens von elektronischen Geräten wie Handys oder Kameras. Außerdem sind Glasflaschen und Gegenstände, die zum Schlagen oder Stechen genutzt werden könnten, verboten. Das teilte das Landgericht am Mittwoch mit. Auch Kleidung mit religiösen oder politischen Aussagen sind verboten.
Im Oktober 2021 hatte Ofarim in einem viralen Video behauptet, dass ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels ihn dazu aufgefordert hätte, seine Kette mit dem Davidstern abzunehmen, um einchecken zu können. Der Musiker erstattete daraufhin Anzeige. Der Hotelmitarbeiter wehrte sich jedoch und reichte seinerseits eine Anzeige wegen Verleumdung ein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 41-jährigen Musiker zudem falsche Verdächtigung sowie falsche Versicherung an Eides statt vor.
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung des Landgerichts Leipzig vom 1. November 2023
- evangelisch.de: Leipziger Ofarim-Prozess unter verschärften Sicherheitskontrollen