Tarifverhandlungen Verdi kündigt dreitägigen Warnstreik am DHL-Hub Leipzig an

Die zweite Verhandlungsrunde blieb ohne Ergebnis, sagt die Gewerkschaft. Das Frachtdrehkreuz des Logistik-Riesen soll ab Mittwochabend bis mindestens Freitagnacht bestreikt werden.
Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten des DHL-Frachtdrehkreuzes am Flughafen Leipzig zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Eine Mehrheit der Beschäftigten habe sich für eine befristete Streikmaßnahme ausgesprochen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Deutschen Presse-Agentur in Leipzig. Demnach sollen die Mitarbeiter des Standorts mit Beginn der Nachtschicht am Mittwoch, 18.00 Uhr, die Arbeit niederlegen. Der Warnstreik solle mindestens bis in die Nacht zum Freitag andauern.
Vor dem Warnstreik werden Notdienste verhandelt, um den Transport mit lebenswichtigen Blutkonserven und Medikamenten sicherzustellen, heißt es in einer Mitteilung. Der DHL-Hub in Leipzig ist nach Konzernangaben das wichtigste Drehkreuz im weltweiten Netzwerk für Luftfracht.
DHL: Verdi-Forderungen sind "völlig unrealistisch"
Auch die zweite Verhandlungsrunde am vergangenen Dienstag ist nach Auskunft der Gewerkschaft ergebnislos verlaufen. Verdi fordert zwölf Prozent mehr Lohn und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten der DHL Hub Leipzig GmbH. Der Logistikkonzern bezeichnete die Forderungen als "völlig unrealistisch". "Unser Spielraum für Lohnerhöhungen ist aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland und des unbeständigen globalen Umfelds sehr gering", sagte DHL-Konzernsprecher Dirk Heinrichs der Deutschen Presse-Agentur in Leipzig. Die dritte Verhandlungsrunde findet am Mittwoch und Donnerstag in der kommenden Woche statt.
Der Logistikkonzern arbeite derzeit an Maßnahmen, um die Auswirkungen des Warnstreiks so gering wie möglich zu halten. Am Luftfrachtdrehkreuz in Leipzig werde internationale Expressfracht abgewickelt. Die nationalen Paketdienste von DHL seien von den möglichen Auswirkungen des Warnstreiks nicht betroffen.
- Nachrichtenagentur dpa