Alkoholgeruch festgestellt Polizeianwärter stürzt nach Feier aus Fenster von Polizeischule

Die Polizei in Sachsen kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nun wurde bekannt, dass ein Polizeimeisteranwärter aus dem Fenster der Polizeischule Chemnitz gefallen ist und sich schwer verletzt hat. Der Mann hatte offenbar zuvor mit Kollegen gefeiert.
An der Polizeifachschule Chemnitz ist in der Nacht zu Dienstag ein Polizeimeisteranwärter aus dem Fenster eines Lehrgebäudes gestürzt. Dies teile die Polizei am Donnerstag mit.
Der 24-Jährige wurde dabei schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Derzeit ist von einem Unfall auszugehen, die genauen Umstände sind allerdings noch unklar. Bei der Erstuntersuchung wurde Alkoholgeruch bei dem Anwärter festgestellt.
Striktes Alkoholverbot auf dem Gelände der Polizeischule
"Auf dem Gelände herrscht natürlich striktes Alkoholverbot", sagte ein Sprecher der Polizei Sachsen zu t-online. Sollte sich herausstellen, dass der Polizeianwärter betrunken war, würden disziplinarische Schritte die Folge sein, sagte der Sprecher. Polizeianwärter seien noch keine Beamte auf Lebenszeit.
Die Auswertung des Alkoholtestes steht aber noch aus. Am Abend zuvor hatten auf dem Areal der Bereitschaftspolizei offenbar mehrere Polizeischüler gemeinsam ihren Klausurerfolg gefeiert, darunter auch der später verletzte Anwärter.
Polizeipräsident: "Solche Vorfälle künftig ausschließen"
Wegen des Vorfalles hat das Landespolizeipräsidium im Innenministerium am Donnerstag eine interne Untersuchung angeordnet. Dabei sollen die Einzelheiten des Sachverhaltes aufgeklärt und daraus Schlussfolgerungen gezogen werden.
Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa: "An erster Stelle steht für mich die Aufklärung des Sachverhaltes. Wenn wir wissen, wie es dazu kommen konnte, dann werden wir konsequent die nötigen Schlüsse ziehen und handeln. Ziel muss es sein, solche Vorfälle bei der Polizei Sachsen nicht nur zu vermeiden, sondern künftig auszuschließen." Die Ergebnisse der internen Untersuchung sollen in etwa vier Wochen vorliegen.
Sachsen: Immer wieder Skandale, Innenminister vor Kurzem entlassen
In den vergangenen Wochen waren bei der sächsischen Polizei immer wieder Skandale publik geworden. Ende April wurde bekannt, dass die Polizei Thüringen gegen zwei sächsische Polizeischüler wegen des Verdachts der Beleidigung ermittelt. Sie sollen eine Frau in Nordhausen verbal angegangen haben.
Auch die Mobilen Einsatzkommandos (MEK) gerieten immer wieder in die Schlagzeilen. Zuletzt wegen eines bizarren Aufnahmerituals beim MEK in Leipzig, wo Kollegen auf einen MEK-Neuling mit einer Übungswaffe geschossen hatten.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) reagierte auf die Skandale und umstrittenen Personalentscheidungen, indem er den CDU-Politiker Roland Wöller als Innenminister von Sachsen entließ. Sein Nachfolger Armin Schuster (CDU) ist seit Ende April im Amt.
- Telefonat mit dem Landespolizeipräsidium Sachsen
- Polizei Sachsen: Mitteilung per Mail