Umfrage für Energieversorger Ostdeutsche wollen nicht mehr Geld für Klimaschutz bezahlen
Die Mehrheit der Ostdeutschen ist bereit, für Klimaneutralität das Verhalten zu ändern
61 Prozent der Ostdeutschen lehnen einer Erhebung des Instituts IMK zufolge höhere Steuern oder Abgaben für den Klimaschutz ab. Nur rund 20 Prozent sind bereit, bis zu 50 Euro im Monat mehr zu zahlen, 5 Prozent bis zu 100 Euro. Zusammengerechnet weitere 5 Prozent würden auch tiefer in die Tasche greifen.
In Auftrag gegeben hatte die Befragung mit 1.000 Menschen in Ostdeutschland der Energieversorger EnviaM. Unter dem Titel "Gut für das Klima – gut für uns" lädt EnviaM am Dienstag zu einem Energiekonvent mit Fachleuten nach Leipzig.
Kaum einer glaubt an Klimaneutralität bis 2045
Die Ablehnung von höheren Ausgaben für Klimaschutz sei bei den über 65-Jährigen am stärksten, teilte der Energieversorger am Montag mit. Allerdings seien vier von fünf Befragten bereit, durch Verhaltensänderungen einen Beitrag zu leisten: 60 Prozent könnten sich vorstellen, ihren Energieverbrauch zu senken, 47 Prozent Mobilitätsgewohnheiten anzupassen und 41 Prozent die Ernährung umzustellen.
Dass bis 2045 Klimaneutralität erreicht wird, hält den Angaben nach nur knapp jeder Fünfte für wahrscheinlich. Als Aufgabe für die neue Bundesregierung wurde ein Verbot unnötiger Verpackungen am häufigsten genannt. Außerdem sollte klimafreundliches Verhalten von Verbrauchern stärker gefördert und erneuerbare Energien rascher ausgebaut werden.
EnviaM-Vorstandschef Stephan Lowis sprach von deutlichen Signalen der Menschen an die Politik. "Die Bürger sind gern bereit, sich persönlich stärker für den Klimaschutz einzubringen, wollen dafür im Gegenzug aber nicht mehr Steuern und Abgaben zahlen. Dies sollte die neue Bundesregierung bei ihrer Klimapolitik zwingend beachten."
- Nachrichtenagentur dpa
- EnviaM: Pressemitteilung vom 4. Oktober 2021