Vertreter des Bistums Münster haben am Mittwoch mit den möglichen Mitgliedern einer Aufarbeitungskommission zum sexuellen Missbrauch in dem Bistum das weitere Vorgehen besprochen. Es sei "in einer guten und konstruktiven Weise" miteinander beraten worden, sagte ein Bistumssprecher.
Bei dem Gespräch ging es darum, wie die Arbeit finanziell und organisatorisch vom Bistum unterstützt wird. Wann genau die Kommission ihre Arbeit aufnimmt, bleibt weiter unklar. "Es ist auf einem guten Weg", sagte der Bistumssprecher.
Der Bischof von Münster, Felix Genn, hatte deren Einrichtung im Juni vorgeschlagen. Ein Forscherteam der Uni Münster hatte in einer Studie massiven sexuellen Missbrauch nachgewiesen. Demnach gab es zwischen 1945 und 2020 im Bistum mindestens 196 Täter und 610 minderjährige Opfer. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Die Forscher gehen von 5000 bis 6000 Opfern aus.
Der Kommission sollen neben Betroffenen und Vertretern des Landes etwa der Autor der Studie, der Historiker Thomas Großbölting, und der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller angehören. Die Mitglieder sollen vom Bistum unterstützt werden, aber unabhängig davon arbeiten.