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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lebkuchen-Schmidt baut neues Zentrum Da, wo es nach Nürnberg duftet

Ein Traditionsunternehmen, das das Image einer ganzen Stadt prägt. Und dann auch noch so verheißungsvoll duftet. Lebkuchen-Schmidt will noch mehr und investiert 60 Millionen Euro.
Wie duftet Nürnberg? Es gibt nur wenige Städte, die von sich behaupten können, olfaktorisch einzigartig zu sein. Und einen Duft auszustrahlen, der in der ganzen Welt bekannt ist. Nürnberg kann das. Es riecht nach Lebkuchen – und das nicht nur im Winter. Nach Nuss, Honig, Schokolade.
Wer an Nürnberg denkt, der denkt auch an Lebkuchen. Und wer in Nürnberg an Lebkuchen denkt, der denkt vor allem an ein Traditionsunternehmen. Eines, das vor seinem 100. Jubiläum steht. Und das nun kräftig in seine Zukunft investiert. Es ist Lebkuchen-Schmidt. Rund 60 Millionen Euro investiert der mittelständische Familienbetrieb in ein neues Logistikzentrum. Das ab 2027 die vielen, vielen Lebkuchen koordinieren und versandbereit machen soll. Ziel: die ganze Welt. New York, Rio und noch viel weiter – und das übrigens über das gesamte Jahr verteilt. Denn das Gebäck ist im Ausland auch im Sommer beliebt.
Über 30 Grad sind es bei der Grundsteinlegung, als hochkarätiger Besuch auf der Baustelle im Stadtteil Langwasser an der Gleiwitzer Straße den Baubeginn feierlich einläutet.
Die Verantwortlichen von Lebkuchen-Schmidt sprechen gar von dem Start in ein neues Zeitalter. Und so schwingt in der Rede des Geschäftsführers auch Ehrfurcht mit. Jürgen Brandstetter erklärt, dass ihm die Dimension des Projekts Respekt einflöße – und ein gewisses Maß an Demut. Aber – auch wenn die Welt aus den Fugen gerate – wisse er, dass sie alles richtig machten.
Ministerpräsident aka "Lebkuchen-Influencer"
Auch der "Lebkuchen-Influencer" – so wird Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt – ist vor Ort: Er spricht von Nürnberg als der "Lebkuchen-Hauptstadt". Und von einem Duft, der einen ein Leben lang begleite. Weil er an Heimat erinnere. Ein Geruch, der identitätsprägend für eine ganze Region sei und im Hause Lebkuchen-Schmidt in Nürnberg-Zollhaus hergestellt werde.
50 Drohnen in der Luft lassen in einer Art Flugshow erahnen, was auf der Fläche in Langwasser in den nächsten zwei Jahren entstehen wird. Sie bilden die Silhouette des künftigen Gebäudes. Das tun sie vor bayerischer Flagge und vor der musikalischen Kulisse von Blasmusik.
Entstehen wird hier ein hochmodernes Logistikzentrum: 34 Meter hoch, auf 20.000 Quadratmetern, die Platz für 30.000 Paletten bieten. Das Gelände ist Teil des ehemaligen Grundig-Areals, das dem Immobilienmogul Gerd Schmelzer gehört, der ebenfalls Geschäftsführer von Lebkuchen-Schmidt ist.
Hoher Stromverbrauch – große PV-Anlage
Der neue Komplex ersetzt die sechs Außenlager in Nürnberg und Forchheim und ist nahe an der Produktionsstätte in Zollhaus und am Versandzentrum in Feucht gelegen. Dadurch ließen sich nach eigenen Angaben rund 130.000 Lkw-Fahrten einsparen. Schmelzer zeigt sich im Gespräch mit t-online erleichtert, endlich eine Lösung für "dieses logistische Problem" gefunden zu haben.
Und, darauf ist man hier besonders stolz, der Millionen-Bau füge sich in eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens ein. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach soll sich das Gebäude autark selbst mit Strom versorgen können, heißt es. Und der Stromverbrauch dürfte enorm sein: Schließlich müsse das Gebäude zu jeder Zeit auf 16 bis 18 Grad temperiert sein. Das sei ein Qualitätsmerkmal des Lebküchners, erklärt Brandstetter. "Und das braucht Energie." Das Unternehmen beschäftigt in der Hauptsaison 1.100 Mitarbeiter. 2027 feiert Lebkuchen-Schmidt sein 100-jähriges Bestehen.
- Reporterin vor Ort
- Pressemitteilung von Lebkuchen Schmidt 25. Juni