Uniklinikum Erlangen Medizinisches Wunder: Vierlinge kommen gesund zur Welt
Selten, riskant, bewegend: Wie ein Team am Uniklinikum eine seltene Vierlingsgeburt meisterte – und die Familie heute aufatmet. Das Wunder von Erlangen.
In Deutschland kommen im Schnitt nur einmal pro Jahr Vierlinge zur Welt – entsprechend groß war die Anspannung im Uniklinikum Erlangen, als dort im April 2025 zwei Mädchen und zwei Jungen geboren wurden. Die Geburt verlief zum Glück komplikationslos. Doch der Weg dorthin war alles andere als selbstverständlich.
Oberarzt: "Ein wirklich seltenes Ereignis"
"Eine Vierlingsgeburt ist ein wirklich seltenes Ereignis", erklärt Holm Schneider, Oberarzt an der Kinderklinik der Uni Erlangen, in einer Mitteilung der Klinik vom Freitag. Der Mediziner hat die werdende Mutter aus Lauf an der Pegnitz bei Nürnberg bereits ab der zehnten Schwangerschaftswoche betreut – gemeinsam mit einem Team, das auf Hochrisikoschwangerschaften spezialisiert ist.
Denn mit jedem zusätzlichen Kind im Bauch steigt das Risiko für eine Frühgeburt. Und das mit potenziell gravierenden Folgen für die Gesundheit der Kinder. "Oft werden in anderen Kliniken im ersten Schwangerschaftsdrittel sogenannte Reduktionen vorgenommen", erklärt Prof. Schneider. Dabei werden einzelne Embryonen entfernt, um das Risiko für die übrigen zu senken, ein ethisch und medizinisch hochumstrittener Eingriff. In Erlangen entschieden sich Ärzte und Eltern dagegen.
Geburt per Kaiserschnitt – vier Neonatologen vor Ort
Zwei Monate vor dem errechneten Termin kamen die Vierlinge schließlich per Kaiserschnitt zur Welt. Die Neugeborenen wogen dabei zwischen 1.130 und 1.300 Gramm. Zum Vergleich: Normalerweise wiegen sie bei der Geburt um die 3.500 Gramm. Die Geburt wurde von einem großen Team an Spezialisten begleitet, erklären die Verantwortlichen. So dauerte die Entbindung per Kaiserschnitt "nur vier Minuten".
Die Wochen danach verbrachten die Kinder auf der Intensivstation der Kinder- und Jugendklinik, heißt es weiter. Dort wurden sie nicht nur medizinisch betreut, "sondern mit viel Hingabe gehegt und gepflegt“, berichtet Heiko Reutter, Leiter der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin.
Mitte Juni konnten die Vierlinge nach Hause – und sind inzwischen geimpft, wohlauf und quicklebendig. "So viel Leben in unserer Wohnung", sagten die Eltern bei einem erneuten Besuch in der Klinik. Alle Beteiligten sind sich einig, wie es in dem Bericht heißt: "Besser hätte es kaum laufen können."
- fau.de: Mitteilung vom 27. Juni
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