Fachkräftemangel Traditionsmetzgerei schließt nach drei Jahrhunderten
News folgenDie Metzgerei Wöhrle in Hornberg schließt nach 286 Jahren. Dagmar und Fritz Wöhrle haben allerdings schon einen neuen Plan.
Sie war ein fester Bestandteil der Gemeinde und stand für Qualität und Handwerk. Nach fast drei Jahrhunderten hat die Metzgerei Wöhrle im schwäbischen Hornberg nun endgültig ihre Pforten geschlossen.
Die Metzgerei wurde im Jahr 1737 von Fritz Wöhrle gegründet und von Generation zu Generation weitergegeben. Der aktuelle Chef, der neunte Fritz Wöhrle in dem Betrieb, führt den Laden zusammen mit seiner Ehefrau Dagmar Wöhrle.
Der "Bild"-Zeitung erklärte der 49-Jährige, warum nun Schluss ist: "Es geht nicht mehr. Niemand hält auf Dauer eine 80-Stunden-Woche ohne Ruhetag aus." Die Gründe seien vielfältig, aber vor allem der Fachkräftemangel infolge der Corona-Krise habe sich bemerkbar gemacht.
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"Die Gespräche über die Ladentheke werden fehlen, klar"
Der Nachfrage nach Fleisch in der Umgebung konnten die Wöhrles demnach mit ihrem knappen Personal bald nicht mehr nachkommen. Aber auch die hohen Energiekosten und strikten EU-Hygienevorschriften stellten weitere Hürden für das Paar dar.
"Die Gespräche über die Ladentheke werden fehlen, klar", sagte Wöhrle dem "Schwarzwälder Boten". Die beiden seien erleichtert, aber auch ein wenig traurig. Doch ein Aus für ihren Beruf bedeutet die Entscheidung, ihren Laden zu schließen, nicht.
Das Paar will ab sofort für eine Metzgerei im Nachbarort als Angestellte arbeiten und in Zukunft vier Tage pro Woche tätig sein.
- schwarzwaelder-bote.de: "Metzgerei Wöhrle in Hornberg: Wieso nach 286 Jahren Schluss ist"
- bild.de: "Unsere Metzgerei macht nach 286 Jahren dicht"
