Auszeichnungen Schauspielerin Kekilli: Orden ist Ansporn und Bestätigung

Ein bisschen Hollywood in Mannheim: Schauspielerin Sibel Kekilli hat den Verdienstorden Baden-Württembergs erhalten. Nicht nur für ihre Arbeit vor, sondern auch für ihr Engagement hinter der Kamera.
Den Deutschen und auch den Europäischen Filmpreis hat sie gleich mehrfach bekommen, den Bambi auch, und sie ist nach ihrer ARD-"Tatort"-Rolle sogar Kommissarin des Freistaates Sachsen ehrenhalber. Nun kann sich die Schauspielerin Sibel Kekilli auch mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg schmücken. Ausgezeichnet wurde sie nicht für ihre Schauspielkarriere, sondern auch, weil sie sich international für Frauen- und Menschenrechte einsetzt.
Geboren und aufgewachsen in Heilbronn gehört Kekilli zu insgesamt 24 Persönlichkeiten, die die Würdigung in Mannheim aus den Händen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) erhielten.
Ansporn und Bestätigung
Ausgezeichnet zu werden sei nicht nur ein Ansporn, sagte Kekilli der Deutschen Presse-Agentur. Es sei auch eine wunderbare Bestätigung für das, was sie in den vergangenen Jahren – besonders außerhalb ihres eigentlichen Berufs – mit Herzblut gemacht habe. "Solche Auszeichnungen berühren mich sehr, weil sie zeigen, dass dieses Engagement gesehen wird", sagte Kekilli.
Die 44-Jährige aus Hamburg wurde als Hauptdarstellerin in Fatih Akins mehrfach prämiertem Film "Gegen die Wand" (2004) bekannt. Fernsehkrimi-Fans kennen sie als Kommissarin Sarah Brandt aus dem Kieler "Tatort".
Kekilli: "Game of Thrones" war ein Geschenk
Außerdem war sie bis 2014 in der Erfolgsserie "Games of Thrones" als Prostituierte Shae zu sehen. Die Rolle sei "ein wahnsinniges Geschenk" gewesen, sagt Kekilli. "Klar, solche Rollen können auch einengen, genauso wie Auszeichnungen manchmal Erwartungen mit sich bringen, die eher bremsen als beflügeln", räumt sie ein. "Aber genau das macht einen widerstandsfähiger – man lernt, seinen eigenen Weg zu gehen."
Den Verdienstorden erhielt in Mannheim auch Rudolf Bühler (Wolpertshausen) für seine Verdienste um den Erhalt des Schwäbisch Landschweins. Die Tübinger Ärztin Lisa Federle wurde ebenfalls ausgezeichnet, auch der frisch ernannte Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesvereidigungsminister, Nils Schmid (SPD), und Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, erhielten den Orden.
Kretschmann hat das letzte Wort
Die höchste Auszeichnung des Landes wird seit 1975 jährlich bei einem Festakt verliehen. Alle Gruppen der Bevölkerung und alle Regionen des Landes sollen möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden. Die Zahl der Ordensträger ist auf 1000 lebende Personen begrenzt. Bei der Auswahl der Persönlichkeiten hat immer der Ministerpräsident das letzte Wort.
- Nachrichtenagentur dpa