t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalStuttgart

Maschinenbauer rechnen mit mehr Kurzarbeit


Trotz leichtem Optimismus
Maschinenbauer rechnen mit mehr Kurzarbeit

Von dpa
Aktualisiert am 27.05.2025 - 14:57 UhrLesedauer: 2 Min.
MaschinenbauVergrößern des Bildes
Viele Maschinenbauer im Land rechnen mit mehr Kurzarbeit. Manche haben auch bereits einen Stellenabbau angekündigt. (Symbolbild) (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
News folgen

Der Maschinenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Land. Nach einer langen Durststrecke zieht die Bestellungen wieder etwas an. Viele Beschäftigte dürften die Folgen aber noch spüren.

Trotz leichter Erholungstendenzen rechnen zahlreiche Maschinenbauer im Südwesten mit einer Zunahme der Kurzarbeit. "In der aktuellen VDMA-Konjunkturumfrage geht knapp ein Drittel der Unternehmen davon aus, dass der Bedarf in den kommenden sechs Monaten stark bis sehr stark steigen wird", sagte Vorsitzende des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) in Baden-Württemberg, Mathias Kammüller. Für die Erhebung wurden im März rund 200 Maschinenbauer aus dem Land befragt.

Wegen der niedrigen Auslastung der Produktion haben nach VDMA-Angaben seit dem Jahreswechsel vermehrt Maschinenbauer einen Stellenabbau in ihren Betrieben angekündigt, zuletzt beispielsweise der Laserspezialist Trumpf aus Ditzingen bei Stuttgart, zu dessen Führung Kammüller gehört. 1.000 Jobs sollen dort in den nächsten Monaten wegfallen, rund 430 davon in Deutschland. 2024 arbeiteten landesweit rund 331.500 Menschen in der Branche.

"Die Unternehmer wissen jedoch auch, dass sich der Fachkräftemangel in den nächsten zehn Jahren infolge der demografischen Entwicklung verschärfen wird", sagte Kammüller. Daher seien die meisten Betriebe weiterhin bemüht, ihre Stammbelegschaft so gut es gehe zu halten. Dabei könne das Instrument der Kurzarbeit helfen. Nach Angaben des VDMA war im März für mehr als 3.200 Branchen-Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet.

Kurzarbeit soll Entlassungen verhindern: Betriebe mit Problemen können die Arbeitszeit verringern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen dafür Kurzarbeitergeld, das vom Arbeitgeber ausgezahlt und von der Agentur für Arbeit finanziert wird. Voraussetzung ist ein erheblicher, unvermeidbarer Arbeitsausfall bei mindestens einem Drittel der Beschäftigten.

Trendwende im zweiten Halbjahr?

Die Maschinenbauer im Land leiden demzufolge bereits im vierten Jahr unter schwierigen Rahmenbedingungen und großer Unsicherheit im Markt. "Dennoch erwarten wir mit vorsichtigem Optimismus, dass die Talsohle erreicht ist und die Maschinenbaukonjunktur im Südwesten in der zweiten Jahreshälfte langsam an Fahrt gewinnt." Den Hoffnungsschimmer macht Kammüller an besseren Zahlen zu Jahresbeginn fest: Nach elf Minusquartalen stiegen die Auftragseingänge von Januar bis März real - also um höhere Preise bereinigt - um zwei Prozent.

Der Auftragseingang gibt Auskunft über die künftige Geschäftsentwicklung. Zahlreiche Kunden hatten sich zuletzt mit Investitionen zurückgehalten. 2024 war der Auftragseingang noch um neun Prozent gesunken, die Umsätze gingen nominal um fünf Prozent auf 83,6 Milliarden Euro zurück.

Mehrheit erwartet dennoch sinkende Umsätze

Überschwängliche Erwartungen hat die Branche aber nicht - im Gegenteil. Nur knapp 40 Prozent der Unternehmen rechnen 2025 mit einem Umsatzplus, mehr als 60 Prozent erwarten stagnierende oder sinkende Erlöse. Das geht ebenfalls aus der jüngsten Konjunkturumfrage hervor. Als größte Belastung werden unter anderem die Bürokratie sowie die hohe Steuer- und Abgabenlast genannt. Auch Spannungen wie der Handelskonflikt mit den USA belasten die Branche.

Der Maschinen- und Anlagenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Südwesten. Zu den bekannteren Unternehmen zählen neben Trumpf Voith, Dürr, Festo und Hermle. Auch der Technologiekonzern Bosch produziert Maschinen. Die Branche ist aber eher mittelständisch geprägt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom