Prozesse Sprachlehrerin soll von einem Schüler umgebracht worden sein

Eifersucht, Streit, ein grausames Ende? Ein früherer Schüler steht vor Gericht, weil er seine Sprachlehrerin getötet haben soll. Was die Ermittler ihm vorwerfen.
Nach dem Tod einer Sprachlehrerin in Nürtingen (Kreis Esslingen) beginnt heute (9.00 Uhr) der Prozess wegen Mordverdachts gegen einen ihrer früheren Schüler. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der 38 Jahre alte Mann die Frau Mitte Oktober 2024 aus Eifersucht in ihrer Wohnung umbrachte. Danach soll er die Leiche der 66-Jährigen in ein Bettlaken gewickelt und in den Neckar geworfen haben, um seine Tat zu vertuschen.
Bis Ende Juli will die Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts zu einem Urteil kommen. Es sind sieben Verhandlungstage geplant.
Mann führte mit Sprachlehrerin eine Beziehung
Nach Angaben der Anklagevertretung lernten sich der Iraner und die Frau vor einem Jahr bei einem Sprachkurs für Asylbewerber in Nürtingen (Kreis Esslingen) kennen. Die Frau leitete den Kurs als Lehrerin. Beide hatten laut den Ermittlern eine Beziehung, in der der Mann nach einiger Zeit eifersüchtig geworden wurde und versuchte, der Frau den Kontakt zu anderen Männern zu verbieten.
Am Abend der Tat sei es erneut zu einem Streit gekommen, weil die Frau nicht bereit gewesen sei, ihr selbstbestimmtes Leben und den Kontakt zu anderen Männern aufzugeben. Daraufhin sei sie von dem 38-Jährigen erwürgt worden.
Wenn Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind
Gewaltverbrechen wie diese vorgeworfene Tat werden auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.
- Nachrichtenagentur dpa