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Peter Schilling blickt auf Major Tom und Burnout zurück: "Schmerzlich"


40 Jahre "Major Tom"
Peter Schilling: "Schmerzlich, aber so lernt man dazu"

Von Sebastian Berning

Aktualisiert am 09.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Peter Schilling: Mit seinem "Major Tom" schrieb er eine Hymne der Achtziger Jahre.Vergrößern des Bildes
Peter Schilling: Mit seinem "Major Tom" schrieb er eine Hymne der Achtzigerjahre. (Quelle: Isa Foltin/Getty Images)

Mit seiner Musik schrieb er in den Achtzigerjahren Musikgeschichte. Im Interview mit t-online blickt Peter Schilling auf seine Karriere zurück und verrät, was er heute anders macht als früher.

"Völlig losgelöst von der Erde" – wer hat da nicht sofort die Melodie von "Major Tom (völlig losgelöst)" im Ohr? Genau mit diesem Song feierte Sänger Peter Schilling 1982 seinen Durchbruch. Mit seinem Debütalbum "Fehler im System" konnte Schilling weltweit Erfolge feiern. Anlässlich seiner Anthologie "Coming Home: 40 Years of Major Tom" blickt der Popstar im Gespräch mit t-online auf sein Schaffen zurück.

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"Was heute viele vergessen, ist, dass nicht nur 'Major Tom' damals für Aufregung gesorgt hat. Es war die gesamte Produktion des Albums", zeigt sich der Musiker im Telefonat mit t-online noch immer begeistert von seinem Welthit. Er führt weiter aus: "Es ist mir gelungen, damals eine neue Klangtür zu öffnen. Ob mir das während der Aufnahmen bewusst war? Eigentlich schon."

Den kreativen Durchbruch, der dem kommerziellen vorausging, hatte er am 1. Dezember 1981. Da haben er und seine Mitstreiter den Song "Dann trügt der Schein" aufgenommen. "Das werde ich nie vergessen. Nach den Aufnahmen – ich wohnte damals in einem kleinen Einzimmer-Appartement – habe ich den Song über Stereokopfhörer immer und immer wieder angehört, weil das ein so unfassbares Klangerlebnis war."

"Dann hat man nicht mehr die Kontrolle"

Was folgte, waren Klangerlebnisse wie der Nummer-1-Hit "Major Tom", "Die Wüste lebt", "Terra Titanic" oder das englischsprachige "The Different Story (World of Lust and Crime)" – übrigens ein Hit in den US-Charts. Doch mit dem Erfolg über Nacht wuchs der Druck auf den damals jungen Musiker. Peter Schilling war sich dessen bewusst.

Peter Schilling: "Wenn man vom Erfolg träumt, dann bewegt man sich in einem freien gedanklichen Raum. Wenn der Erfolg dann tatsächlich da ist, dann ist das etwas ganz anderes. Dann hat man nicht mehr die Kontrolle. Als junger, kreativer Musiker war ich natürlich ganz schnell überfordert. Ich denke aber, dass es vielen Kollegen so ging."

Trotz oder gerade wegen des Drucks arbeitete Schilling ununterbrochen an der Karriere und neuen Songs. "Ich habe in meinem Studio fast alles alleine gemacht. Wenn ich unterwegs war, standen gewissermaßen die Räder still. Keine neuen Songs, keine Aufnahmen, nichts. Das hat mich sehr belastet", resümiert der 67-Jährige heute.

Das enorme Arbeitspensum führte Anfang der Neunziger zu einem Burnout. Schilling war völlig überarbeitet, fand jedoch eine simple, wenn auch radikalere Lösung: "Ich musste zurückschalten."

Eines von vielen Schlüsselerlebnissen war, dass er einmal bis in die Nacht an Songs und Sounds getüftelt hatte, aber wegen Übermüdung vergaß seine Daten abzuspeichern. Die Arbeit von zwei Tagen war somit verloren gewesen. "Schmerzlich, aber so lernt man dazu", sagt er heute. Mittlerweile arbeitet Schilling nur noch nach festen Zeiten, konzentriert sich auf ein Projekt statt an vielen Sachen gleichzeitig zu basteln.

"Man ist in 40 Jahren Karriere nicht immer in Topform"

Ein Projekt, dem er seine volle Aufmerksamkeit widmete, war sein aktuelles Best-of, welches 40 Jahre "Major Tom" feiert. Doch so einen stilprägenden Hit irgendwo zwischen NDW und Synth-Pop schreibt man meist nur einmal in seiner Karriere. So war Schillings Chart-Laufbahn oft eine Achterbahnfahrt.

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Nach den großen Erfolgen zu Beginn seiner Laufbahn folgte ein Auf und Ab. Für Schilling gehört das schlicht zum Leben als Künstler dazu: "Man ist in 40 Jahren Karriere nicht immer in Topform und schreibt nur die ganz großen Hits. Immer mal wieder nimmt man den vielleicht nicht richtigen Weg. Das haben, wie ich finde, fast alle Künstler erleben müssen. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich wieder finden muss."

Seinen eigenen Weg verfolgt Peter Schilling auf "Coming Home: 40 Years of Major Tom" zurück. Schilling entdeckte das eigene Schaffen neu, nahm auch neue Kompositionen auf. Doch steckt hinter dem Titel "Coming Home", nach Hause kommen, mehr? Deutet sich bei Schilling nach 40 Jahren etwa ein Ende an?

"Nein, meine Reise als Peter Schilling endet noch nicht", bekräftigt der Sänger. "Ich möchte noch lange Musik machen, Konzerte spielen und andere Projekte realisieren, wie etwa anlässlich der 'Earth Hour'." Scheint so, als sei Major Tom noch lange nicht im Ruhestand.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
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