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Erschreckende Geständnisse der "Kelly Family"-Stars


"Wir hatten Angst um unser Leben"
Erschreckende Geständnisse der "Kelly Family"

Von t-online, mbo

19.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Die Kelly Family: In den 90er Jahren feierten sie riesige Erfolge und stellten Rekorde auf.Vergrößern des BildesDie Kelly Family: In den 90er Jahren feierten sie riesige Erfolge und stellten Rekorde auf. (Quelle: dpa-bilder)
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Von der Straße auf die größten Bühnen der Welt: Genau das hat die Kelly Family in den Neunzigern geschafft und wurde zu einem regelrechten Phänomen. Doch das war nicht immer leicht – die Geschwister denken an diese Zeit mit gemischten Gefühlen zurück.

20 Millionen verkaufte Platten, Rekorde, Auszeichnungen und im Jahr 1995 ein Konzert vor 250.000 Menschen in Wien. Die Geschwister mit irischen Wurzeln, hippiemäßigen Klamotten und Haaren bis zum Po brachten Teenies zum Kreischen, lösten regelrechte Fanhysterien aus. Der Erfolg wurde zur Gefahr.

Zurzeit, zwei Jahrzehnte nach dem riesigen Hype, sind die sechs Geschwister Kathy, Johnny, Patricia, Jimmy, Joey und Angelo wieder gemeinsam unterwegs, haben die Platte "We Got Love" rausgebracht und geben Konzerte. Von Vox wurden sie ein Jahr lang begleitet. Auch die Vergangenheit wurde da unter die Lupe genommen.

"Das war auf einmal wahnsinnig gefährlich"

1994 landete das Album "Over the Hump" auf Platz 1 der deutschen Charts. Die Kellys spielten auf großen Bühnen, ein Gig musste sogar abgebrochen werden, gerne hätten sie noch Straßenkonzerte gegeben, doch das war nicht mehr möglich: die Fans waren zu hysterisch. "Es gab Momente der Angst", sagt Angelo heute. Sein Bruder Jimmy Kelly erklärt: "Das war auf einmal wahnsinnig gefährlich, was den Ansturm, die Massen, die Hysterie betrifft. Da waren so viele Mädels, die herausgezogen werden mussten von der Security. Dass da keiner gestorben ist."

Das Hausboot der Familie wurde schließlich zur Pilgerstätte für die Fans. Sie harrten ewig lange an der Anlegestelle in Köln aus, um ihre Idole zu Gesicht zu bekommen. "Manchmal sind sie sogar von der anderen Seite des Flusses zu uns rüber geschwommen", weiß Angelo noch genau und seine ältere Schwester Kathy Kelly erzählt: "Als die Kiddies angefangen haben, uns zu belagern, war das nicht mehr lustig. Die sind über die Gitter gekommen. Wir waren einfach sechs Jahre lang wie in einem Käfig."

"Wir hatten Angst um unser Leben"

Man baute eine Mauer um die Anlegestelle. Eines Nachts versuchten Punks, das Boot zu stürmen. Beim Gedanken daran gefriert Kathy noch heute das Blut in den Adern: "Das waren ein paar hundert Leute, die angefangen haben, zu schreien und Steine über die Mauer zu werfen. Meine Brüder und ich hatten Angst um unser Leben."

In dieser Zeit wurden die Geschwister rund um die Uhr von Bodyguards beschützt, schlimme Erinnerungen für Patricia Kelly: "Diese beschränkte Freiheit, immer mit Bodyguards, ich musste immer sagen, was ich mache, wo ich bin. Das ging nicht anders. Ich habe in dieser Zeit auch Drohbriefe bekommen. Das war schon sehr belastend."

Von Null auf Hundert

Ja, es hatte sich viel verändert für die Familie: In den Siebzigern und Achtzigern fuhren sie mit Doppeldeckerbussen durch Europa, keines der Kinder besuchte je eine staatliche Schule. Vater Dan und Mutter Barbara Ann unterrichteten ihren Nachwuchs. Man verdiente Geld durch Straßenkonzerte: 100 bis 300 DM pro Stunde!

Angelo Kelly, der jüngste der Geschwister, wurde 1981 geboren, im Jahr darauf starb Mutter Barbara Ann an Brustkrebs. Der Vater musste von nun an alleine für seine Kinder sorgen. Die Familie kaufte ein Hausboot, taufte es auf den Namen "Sean O'Kelley" und lebte sieben Jahre darauf. In dieser Zeit kam es zum Durchbruch. Paddy Kelly schrieb im Alter von 15 Jahren den Song "An Angel", der sie aus dem Untergrund in den Mainstream heben sollte.

"Ich wurde so eine Art Zombie"

Statt im Bus flogen sie dann in Privatjets zu Terminen, man führte das Leben von Superstars. Zwar ging die Kelly Family weiterhin ihrer größten Leidenschaft, der Musik, nach, richtig genießen konnten sie das aber nicht. Patricia gesteht: "Man war in so einer Maschine drin, wir wollten diesen Erfolg ja, aber wir hatten nie damit gerechnet, dass es so massiv wird und solche Ausprägungen hat." Auch für Angelo war diese Zeit alles andere als leicht: "Nach vier, fünf, sechs Jahren großen Erfolges und vielen vielen Tourneen war ich an einem Punkt, dass ich so eine Art Zombie wurde. Das hat mir einen Schreck eingejagt. Ich habe mir geschworen, dass ich das nie wieder erleben möchte."

Nach dem Tod von Vater Dan 2002 begannen die meisten Geschwister dann lange Pausen, gingen getrennte Wege. Im kommenden Jahr gehen Kathy, Johnny, Patricia, Jimmy, Joey und Angelo wieder gemeinsam auf Tour. Von den Fans werden sie noch immer gefeiert, doch bestimmt nicht mehr auf eine so hysterische Art und Weise wie in den Neunzigern.

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