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Amy Lee von Evanescence: "Rock wird nicht mehr von Männern dominiert"


Amy Lee von Evanescence
"Als Mann hätte man mich sicherlich anders behandelt"

Von Sebastian Berning

24.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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Amy Lee: Mit ihrer Band Evanescence feierte sie 2003 ihren internationalen Durchbruch.Vergrößern des Bildes
Amy Lee: Mit ihrer Band Evanescence feierte sie 2003 ihren internationalen Durchbruch. (Quelle: Ethan Miller/Getty Images)

Anfang der 2000er-Jahre war Evanescence-Sängerin Amy Lee nahezu die einzige Frau im Mainstream-Rock. Mit t-online spricht sie über Feminismus in der Musikwelt. Und früher war da eben nicht alles besser.

Mit "Bring Me To Life" konnten Evanescence einen ganz großen Hit landen. Die Mischung aus Gothic, Nu Metal und der Stimme von Sängerin Amy Lee verkaufte sich weltweit ein paar Millionen Mal. Und wenn man sich an MTV vor 18 Jahren erinnern mag, dann liefen da mit Bands wie Korn, Slipknot, Linkin Park oder System of a Down eigentlich nur rein männliche Gruppen. Gut, Avril Lavigne gab's auch noch. Doch dann kamen Evanescence dazu und ebneten vielen anderen Female-Fronted-Bands den Weg.

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"Habe genauso hart gearbeitet, wie der Rest der Band"

"Ja, das war tatsächlich die Musikwelt damals", so Amy Lee im Telefonat mit t-online. "Mir war es schon damals wichtig, dass wir authentisch sind. Ich wollte nicht als das Mädchen rüberkommen, das nur in dieser Band singt, weil ein Typ dachte, es sei cool oder könne Platten verkaufen. Ich musste oft kämpfen, um mich als Künstlerin zu beweisen und zeigen, dass ich genauso hart arbeite, wie der Rest der Band. Doch das ging nur Stück für Stück."

Die damals 21-Jährige musste nicht nur Fans überzeugen, sondern gleichzeitig auch gegen Vorurteile der Musiklandschaft kämpfen. Es habe gedauert, bis sie ihren Platz als Frontfrau einer erfolgreichen Rockband gefunden habe. "Dann waren die Konzerte auch sehr schön und nicht mehr nur ein paar wütende Typen, die abrocken wollten", lacht sie.

"Rock wird nicht mehr von Männern dominiert"

"Als Mann hätte man mich sicherlich anders behandelt", gibt sie offen zu. "Viele Dinge wären dann einfach kein Thema gewesen." Dennoch betont die "Bring Me to Life"-Sängerin, dass sich in den letzten Jahren viel in Sachen Feminismus und Rock'n'Roll getan habe.

Lee: "Es hat sich einiges getan. Und jeder muss seine eigenen Kämpfe austragen. Auch Männer. Mittlerweile sehe ich auf und abseits der Bühne immer diversere Gruppen stehen. Rock wird nicht mehr von Männern dominiert."

Female Empowerment

Und das beweist sie auch auf dem neuen Album, "The Bitter Truth". Es ist seit fast zehn Jahren die erste LP mit komplett neuem Material. Im Song "Use Your Voice" teilt sich Lee das Mikro mit anderen Rock-Ladys. Sharon den Adel von Within Temptation oder auch Taylor Mommsen von The Pretty Reckless helfen aus. Setzen Evanescence damit ein Zeichen für Female Empowerment?

"Ich kam bei diesem Chorus nicht weiter und dann hat eine Freundin ausgeholfen. Es ist schön, wenn man sich auf seine Mädels verlassen kann", so Lee. "Ich habe so viele tolle und unglaubliche Frauen in meinem Leben. Die supporten mich und ich wiederum sie. Zusammen sind wir Frauen einfach stärker. Und wenn wir alle unsere Stimmen benutzen, dann kann daraus etwas Lautes entstehen."

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Das Leben als gutgelaunte Goth-Mama

In den letzten Jahren hat sich viel im Leben des Goth-Superstars geändert. Sie hat geheiratet und ist Mutter eines mittlerweile siebenjährigen Sohnes. Und mit ihm konnte sie das Pandemie-Jahr 2020 verbringen. Zwar war das neue Album zu großen Teilen bereits geschrieben und aufgenommen, doch Veröffentlichungs- und Tourpläne für "The Bitter Truth" haben sich nach hinten verschoben.

"Wenn ich auf Tour bin, ist er manchmal für einige Tage dabei und dann wieder daheim, während ich weiter unterwegs bin. Das Gute jetzt war, dass ich echt viel Zeit mit meinem Sohn verbracht habe. Wir haben Sachen unternommen, gespielt, gebastelt, Animationsvideos gedreht, all das", erzählt die gut gelaunte Düster-Sängerin.

"Er hat die Pandemie gut verstanden", so Amy Lee über die neue Realität ihres Kindes. "Er interessiert sich sehr für Wissenschaften. Er hat gemerkt, dass in der Welt etwas los ist und wollte das verstehen können. Wir haben es ihm erklärt und er hat das gut verarbeitet. Die Pandemie ist für jeden hart, aber für Kinder wohl noch mehr, weil sie ihr gewohntes Leben nicht mehr haben. Sie können keine Freunde treffen und spielen. Ich bin aber froh, dass er es versteht."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Amy Lee
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