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Ed Sheerans neues Album: Hat er zu wenig Zeit mit seiner Frau?


Schon gehört?
Der Soundtrack der Woche (29. Oktober)

MeinungVon Sebastian Berning

Aktualisiert am 29.10.2021Lesedauer: 4 Min.
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Ed Sheeran: Er ist Vater einer Tochter.Vergrößern des Bildes
Ed Sheeran: Er ist Vater einer Tochter. (Quelle: Daniel Martensen)

t-online hat offene Ohren für die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diese Woche mit Ed Sheeran, der zwischen Club und Lagerfeuer pendelt, 25 Jahren Spice Girls und dem Besten von Motörhead.

Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die Veröffentlichungen der Woche zu hören, stimmt t-online Sie mit der Rubrik "Schon gehört?" ein.

Ed Sheeran – =

Nach den Schmusenummern der Anfangstage, die Ed Sheeran nur mit seiner Akustikklampfe präsentierten, hat es der Rotschopf geschafft mittlerweile amtliche Clubsongs zu kreieren. "Shape of You" könnte in einigen Jahren das "Sexy" der künftigen Ü40-Party-Generationen sein.

Nach den LPs "+", "x", "÷" geht die Gleichung mit "=" nahezu auf. Wieder gibt es was zum Schmusen und Schunkeln, tanzbare Clubsounds, zeitgenössischen Pop sowie ein bisschen Stadionrock-Feeling. Beim Opener "Tides" denkt man eher an die elektrisch verstärkten Mumford and Sons. Auch das abschließende "Be Right Now" läuft in einer ähnlichen Schiene. Doch alles dazwischen ist bekannte Kost. Man könnte sogar munkeln, dass die Mucke eher kalkuliert sei. Die Singles "Bad Habits" und "Shivers" – beide sehr tanzbar – kennen Sie bestimmt aus dem Radio. Gleiche Kerbe wie "Shape of You".

Interessant sind daher besonders die Schnulzen, in Form von "The Joker and the Queen", "Love In Slow Motion", "Visiting Hours" oder die reine Folk-Nummer "First Times". Teilweise sehr romantische wie ehrliche Songs über die Liebe und Sheerans Frau Cherry Seaborn mit der er Im September 2020 auch eine Tochter bekam. In "Love In Slow Motion" etwa singt er "It's been a while since we've been alone", vielleicht eine Anspielung auf die intensive Arbeit als Eltern eines Babys. Da findet der Schmusesongschreiber auch nicht immer die Zeit seiner Angebeteten Komplimente zu machen ("I need to tell you you're beautiful, 'cause it's been a while and I apologize").

Insgesamt ist "=" eigentlich das Gleiche, wie immer. Von daher einer der passendsten Titel der letzten Jahre. Gut gemacht, Hitpotential, schöne Produktion – das sollte ähnlich abgehen, wie so ziemlich alles andere, was der Mann mit den 150 Millionen verkauften Alben gemacht hat.

Spice Girls – Spice (25th Anniversary Edition)

25 Jahre ist es her, dass diese fünf Britinnen mit ihrer Girl Power die Popbranche aufwühlten. Victoria Beckham, Emma Bunton, Geri Halliwell, Mel B und Mel C standen für eine neue starke Frau im Pop. Frech, wild, selbstständig.

Schon mit ihrer ersten Single "Wannabe" machten sie Männern eine Ansage, die man 1996 so direkt selten gehört hat. Eine Ode an die Mädelsfreundschaft und eine Absage für Typen, die eine schnelle Nummer suchen. Immerhin bescherte dies Posh Spice, Baby Spice, Sporty Spice und Co. den schnellen weltweiten Rekorderfolg. Die Tracklist dieses Debütalbums liest sich schon wie eine eigene Best-Of. "Say You'll Be There"; "2 Become 1", "Mama", "Who Do You Think You Are?" und das schmerzlich übersehende "Something Kinda Funny".

Zum 25. Geburtstag dieses Klassikers, der durch das 90er Revival eigentlich wieder absolut aktuell daherkommt, erscheint eine üppige Deluxe Ausgabe. Die obligatorischen Remixe, die einst auf den Maxi-CDs (erinnern Sie sich noch an dieses ausgestorbene Format?) auftauchten, sind natürlich dabei. Auch ein paar Demoversionen, aber auch "echte" Songs wie die B-Seiten "One of these Girls" oder "Take Me Home", die eigentlich auch gut auf das Originalwerk gepasst hätten. Großes Kino für die Zeitreise in die eigene Jugend.

Motörhead – Everything Louder Forever: The Best of

Motörhead sind auch nach dem Tod von Lemmy Kilmister nicht totzukriegen. Noch immer gibt es eine Flut an Veröffentlichungen. Re-Releases alter Alben, Liveplatten oder andere Compilations. Wie diese hier. "Everything Louder Forever" ist eine weitere Best Of aus dem Hause Motörhead.

Immerhin das "Best Of" trifft es gut. Wenig Überraschungen, dafür Hits, Hits, Hits. Auch von neueren Alben. Natürlich sind unsterbliche Klassiker wie "Overkill", "Ace of Spades", "Bomber" oder "Orgasmatron" dabei. Aber es schallen ebenso aktuellere Songs wie "Queen of the Damned", "R.A.M.O.N.E.S." und "The Game" aus den hoffentlich aufgedrehten Boxen.

Jedoch muss man aufpassen, dass man jetzt posthum nicht ZU viel auf den Markt haut. Das drölfte Livealbum einer Band, die schon zu Lebzeiten viele Livemitschnitte veröffentlichte, wird man 2022 auch nicht mehr brauchen. Immerhin die letzten Deluxe-Ausgaben von "Ace of Spades" oder "No Sleep 'Til Hammersmith" waren mehr als lohnende Angelegenheiten.

Joe Bonamassa – Time Clocks

Woher der Deutsche sein Interesse am amerikanischen Blues hat, bleibt ein Rätsel. Schon Gary Moore konnte Anfang der 90er mit "Still Got the Blues" seinen größten Erfolg hierzulande feiern. Auch Gitarrist Joe Bonamassa kann sich hier über Top10-Platzirungen am laufenden Band freuen. Das nächste in dieser Linie wird wohl "Time Clocks" sein.

Auf seinem immerhin 15. Studioalbum seit 2001 zelebriert der Amerikaner weiterhin dem zeitgenössischem Blues. Alte Einflüsse, die sich tief in den späten 60ern und 70ern tummeln, werden halbwegs modern interpretiert. Schon der eigentliche Albumstart "Notches" zeigt in welche Richtung die nächsten 55 Minuten gehen. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, da hilft auch die moderne und druckvolle Produktion nicht. Nicht mal innerhalb des Albums passiert viel. Das Flamenco-getragende "Questions and Answers" sticht allerdings schon etwas heraus. Das teilweise sehr nach Deep Purple klingende "The Loyal Kind" ebenfalls. Aber insgesamt schaue ich bei dieser knappen Stunde schon mehrfach auf die Uhr und würde mir lieber noch einmal die Spice Girls geben.

Running Wild – Blood on Blood

...oder Running Wild. Die deutsche Heavy-Metal-Institution legt mit "Blood on Blood" ihr 17. Album vor. Und es vereint wieder mal alle Trademarks, die die Band in den 80er Jahren so populär gemacht haben. Peitschende Drums, mitreißende Refrains zum Mitgrölen, schöne Gitarrenarbeit.

Schon der Titeltrack zum Einstieg klingt nach 1987. Leider auch was die Produktion angeht. Denn die ist in der Tat etwas dünn und hat für heutige Standards viel zu wenig Bumms. Total schade! Die zehn Nummern strotzen vor starkem Songwriting, klingen jedoch wie eine schlechtgealterte Produktion aus den frühen 80er Jahren. Klar, das könnte Charme haben, aber da wäre doch mehr gegangen.

Alle Alben sind am 29. Oktober 2021 in digitaler sowie physischer Form erschienen. Wir hören uns wieder!

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