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Aston Martin DBX im Test: SUV statt James-Bond-Flitzer


Auf neuer Mission
Aston Martin DBX: SUV statt James-Bond-Flitzer

Von dpa
Aktualisiert am 21.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Aston Martin DBX: Das Luxus-SUV feierte seine Europapremiere im Rahmen der 98. European Motor Show im Januar 2020.Vergrößern des BildesAston Martin DBX: Das Luxus-SUV feierte seine Europapremiere im Rahmen der 98. European Motor Show im Januar 2020. (Quelle: Sebastian Geisler/imago-images-bilder)
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Männer wie James Bond sind geborene Einzelgänger. Als Familienväter sind sie daher schwer vorstellbar. Deshalb hat Hauslieferant Aston Martin bislang auch nur Sportwagen gebaut. Doch die Zeiten ändern sich.

Wenn im Herbst der jüngste James-Bond-Film mit Daniel Craig ins Kino kommt, wird der Geheimagent ihrer Majestät wieder einen Aston Martin fahren – so wie er es schon in "Goldfinger" getan hat, und seitdem immer wieder. Und es wird wohl wieder ein Sportwagen sein.

Doch spätestens im Film darauf stehen ihm und seinen Drehbuchautoren mehr Möglichkeiten offen. Denn jetzt baut auch Aston Martin seinen ersten Geländewagen und bringt gegen Range Rover, Porsche Cayenne sowie Bentley Bentayga und Lamborghini Urus für knapp 190.000 Euro den DBX in Stellung.

Von der Rennstrecke ab ins Gelände

Dass man mit einem Aston Martin auf eine Rennstrecke kann, ist keine Überraschung, selbst wenn er knapp 2,5 Tonnen wiegt. Schließlich lässt die Elektronik auch bei dem im aktuellen Aston-Martin-Stil gezeichneten, für ein SUV überraschend flachen DBX einen nahezu reinen Hinterachsantrieb und entsprechend laszive Heckschwenks zu.

Und am hohen Reisekomfort bei großen Touren über Autobahn und Landstraße herrscht ebenfalls kein Zweifel – erst recht nicht beim ersten Modell mit Luftfederung. Doch, dass ein Aston Martin ebenso in Feld, Wald und Wiese taugt, hat es so noch nie gegeben. Dank einer erhöhten Bodenfreiheit, Allradantrieb und einer Reihe spezieller Fahrprogramme wühlt sich der DBX gekonnt durch den Dreck, klettert über Felsen und lässt sich auch von einem Wasserlauf nicht ausbremsen.

Für Abenteurer mit Familiensinn und großem Gepäck

Wichtiger als das dramatisch erweiterte Spektrum der Fahrprofile sind den Ingenieuren aber die völlig neuen Qualitäten im Alltag. Denn obwohl die Briten bislang nur Sportwagen gebaut haben, die in der zweiten Reihe allenfalls Notsitze geboten haben, ist der DBX fast so etwas wie eine Familienkutsche und bietet deshalb auch im Fond fürstliche Platzverhältnisse.

5,04 Meter Länge und 3,06 Meter Radstand machen Schluss mit den ewigen Einschränkungen: Während sich 007 bis dato für eine Begleitperson entscheiden musste, könnte er jetzt bis zu vier Bond-Girls mitnehmen oder sich als braver Familienvater erweisen und auf den Isofix-Plätzen im Fond sogar Kindersitze montieren.

Und statt einer schmalen Agentenausrüstung passen nun gleich mehrere Koffer hinter die große elektrische Heckklappe: Bis zu 632 Liter fasst der bislang größte Kofferraum in der Firmengeschichte, und wenn das nicht reicht, kann man immer noch die Anhängerkupplung nutzen.

Vertraute Power und Performance

So neu die alltäglichen Fähigkeiten für einen Aston Martin sind, umso vertrauter ist der Antrieb. Denn wie bei seinen Sportwagen setzt der Hersteller auf den 4,0 Liter V8-Benziner, den die Briten bei AMG in Affalterbach bestellen. Zwar wäre der V12 etwa aus dem DBS der Ritterschlag, mit dem der DBX vollends auf Augenhöhe mit Bentley Bentayga und sogar mit dem Rolls-Royce Cullinan fahren würde. Doch ernsthafte Mangelerscheinungen gibt es auch bei diesem Triebwerk nicht.

Wie auch, wenn beim Kickdown 405 kW/550 PS und 700 Nm zu Werke gehen? Da fühlen sich selbst 2,5 Tonnen plötzlich ganz leicht an, und ehe der DBX binnen 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt hat, ist von der Trägheit der Masse nichts mehr zu spüren. Wer dann einfach den Fuß stehen lässt, erlebt bei maximal 291 km/h abermals, wie dehnbar die Grenzen der Physik sind. Doch spätestens beim nächsten Tankstopp wird klar, dass der Kraftakt reichlich Energie kostet und man mit den 14,3 Litern (CO2-Ausstoß 340 g/km) vom Prüfstand in der Praxis sicher keine 100 Kilometer weit kommt.

Edle aber angestaubte Ausstattung

Auch die Ausstattung und das Ambiente sind für einen Aston Martin typisch. Deshalb wirkt auch der DBX so nobel und vornehm, wie es sich für diese Preisklasse gehört. Er verwöhnt Augen und Hände mit hochwertigen Materialien und sorgsamer Verarbeitung. Hinzu kommen spleenige Optionen wie einem für Hunde, Jagdwaffen oder Angelruten optimierten Transportsystem.

Aber deshalb wirkt der DBX wie so viele Luxusmodelle von eher kleinen Herstellern auch ein bisschen angestaubt und lässt moderne Extras vermissen. Mit der Autonomie der Assistenzsysteme ist es nicht sonderlich weit her, und dem Infotainment fehlt neben der Online-Vernetzung sogar der Touchscreen.

Fazit: Der erste Aston für den Alltag

So wie James Bond der Mann für die besonderen Fälle ist, hat Aston Martin bislang Autos fürs exklusive Freizeitvergnügen gebaut. Doch mit dem DBX nähern sich die Briten dem Alltag an – ohne dabei ihre traditionellen Werte zu verraten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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