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Smartes Spielzeug, gefährlich oder genial?


Smartes Spielzeug
Digitale Technik für Kinder – gefährlich oder genial?

Axel Schoen

Aktualisiert am 17.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein kleiner Junge lernt mit einem smarten Spielzeug-LaptopVergrößern des Bildes
Computer für die Kleinsten: Ein Kind mit einem smarten Spielzeug-Laptop. (Quelle: imago-images-bilder)

Spielzeug entwickelt sich immer weiter. Klassiker wie Bauklötze bleiben beliebt. Aber die digitale Technik erreicht auch das Kinderzimmer. Das schafft neue Probleme.

Interaktive Lernspiele sollen Kinder motivieren und spielerisch nebenbei Wissen vermitteln. Kinder beginnen immer früher, Smartphones und Tablets zu nutzen, da soll Ihr Spielzeug natürlich auch smart sein. Wir stellen eine aktuelle Auswahl "intelligenten" Spielzeugs vor:

LEGO Boost

LEGO Boost kommt im August 2017 in die Spielzeugläden und wurde auf der Unterhaltungselektronik-Messe CES in Las Vergas Anfang des Jahres vorgestellt. Kinder können das Spielzeug, das über Bewegungssensoren, Tonausgabe und verschiedenen Charakter-Eigenschaften verfügt, zum Leben erwecken. Die jungen Kreativen können den klassischen von Lego gewohnten Spielspaß mit der Programmierung von Aktionen verknüpfen.

Die Eingabe erfolgt über eine kostenlose App, die es für Android und Apple gibt - für Smartphones oder Tablets. Ähnlich wie beim Bauen mit LEGO-Steinen programmieren Kinder bei LEGO Boost Verhaltensweisen und Aktionen durch die Verknüpfung digitaler Programmblöcke. Mehrere vorgegebene Aktionen können in der App per Drag and Drop kombiniert werden.

Die Basis bildet das "LEGO Move Hub", auf ihm befinden sich die bekannten Lego-Noppen und ein eingebauter Neigungssensor. An das "LEGO Move Hub" können Kinder zwei Motoren und einen Sensor mit kombinierter Farb- und Abstandserkennung anbauen.

Im Set werden Bauanleitungen für fünf verschiedene Roboter-Modelle mitgeliefert:

  • Vernie, der Roboter
  • Frankie, die Katze, die korrekt gefüttert werden soll
  • die Gitarre 4000, zum Erstellen von Musik
  • das Fahrzeug Mehrzweck-Rover 4 (M.T.R.4)
  • eine automatische Fertigungslinie

Kinder können mit diesem intelligenten Set Bau- und Programmierkenntnisse erwerben. Es soll rund 160 Euro kosten und es lassen sich damit laut LEGO rund 60 Aktivitäten programmieren.

Smarter Stift tiptoi

Der smarte Stift tiptoi von Ravensburger verfügt über einen optischen Sensor und einem Lautsprecher. Auf dem integrierten Speicher können mehrere Hörbücher gespeichert werden, außerdem erfasst er Markierungen in speziellen Büchern. Er spielt dann Audio-Dateien ab oder erkennt, ob das Kind Rätsel-Aufgaben richtig gelöst hat. Um neue Inhalte auf den Stift zu laden, wird dieser per USB-Kabel mit einem Computer verbunden. Der Stift kostet rund 40 Euro und ist für alle Bücher der Reihe nutzbar.

Toniebox

Die Toniebox ist eine stabile Kiste, die rund 90 Euro kostet und Hörbücher abspielen kann. Dazu wird eine Figur auf die Box gestellt, die das Gerät erkennt und das Hörbuch per WLAN aus dem Internet herunterlädt. Die Bedienung ist schon für kleine Kinder geeignet. Wird die Figur hoch genommen, stoppt die Wiedergabe, wird sie wieder auf ihren Platz gesetzt, wird das Stück weiter abgespielt.

Die Lautstärke lässt sich durch Antippen der Ohren steuern, durch seitliches Anstupsen lässt sich Vor- und Zurückspringen. Es stehen viele verschiedene Hörbücher zur Auswahl. Kleinen Kindern fällt die Bedienung der Toniebox leichter, als die eines MP3-Players oder CD-Players. Sie können so Hörbücher ohne Hilfe von Erwachsenen abspielen. Ein Kopfhöreranschluss ist ebenfalls vorhanden.

Achtung, Spione im Kinderzimmer

Intelligentes Spielzeug gefällt aber nicht nur Kindern, es lockt auch Kriminelle an. Die Geräte können sich zur Gefahrenquelle entwickeln und beispielsweise als Wanzen missbraucht werden, wie folgende Negativbeispiele zeigen.

Cayla lauscht per Mikrofon

Puppen, mit denen sich Kinder unterhalten können, können sich in Wanzen verwandeln, da sie Sprachinformationen an Server im Internet senden. Die Bundesnetzagentur nahm wegen der möglichen Spionage-Funktion die Puppe Cayla aus dem Handel und forderte Eltern auf, bereits gekaufte Produkte nicht mehr zu nutzen.

CloudPets Teddy Bär

Eine gravierende Sicherheitslücke ist beim US-Hersteller Spiral Toys aufgedeckt worden. Der Sicherheitsspezialist Troy Hunt berichtet, dass der Hersteller die Daten seiner Kunden unverschlüsselt in einer offenen MongoDB-Datenbank abgelegt hat. Damit hat das Unternehmen gegen US-amerikanische Datenschutz-Anforderungen verstoßen.

Die Datenbanken werden oft falsch konfiguriert und ermöglichen dann unbeschränkten Zugriff auf die Daten. Inzwischen haben Kriminelle solch schlecht gesicherte Datenbanken als Angriffsziele entdeckt und versuchen, die Inhalte zu entwenden sowie die betroffenen Unternehmen zu erpressen.

Lerncomputer-Hersteller geknackt

Ein anderes Problem hatte der Hersteller von Lerncomputern VTECH. Bei ihm wurden schlecht gesicherte Kundenprofile von Hackern kopiert, inklusive sensibler Daten wie Passwörter, IP-Adressen und Anschriften.

Sicherheitslücken bei Internet-Barbie

Die sprechende Barbie von Mattel war 2016 ebenfalls von einer Sicherheitslücke betroffen über die Dritte Daten auslesen konnten. Der Hersteller gibt an, inzwischen alle Lücken geschlossen zu haben.

Fazit

Smartes Spielzeug kann im Kinderzimmer sinnvoll und lehrreich sein, allerdings auch eine Gefahr darstellen. Insbesondere wenn Spielzeug ständig mit dem Internet verbunden ist und sensible Daten übertragen werden, ist Vorsicht angebracht.

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