Altersvorsorge Deutschland Neue Wege zur Rentenabsicherung
Im exklusiven Interview spricht Isabelle Hägewald, Verlegerin des Anlegermagazins Mein Geld Medien, mit Herr Christian Pellis dem CEO von Amundi Deutschland, den größten Vermögensverwalter Europas. Gemeinsam diskutieren Sie über die aktuelle Situation der Altersvorsorge in Deutschland. Wie können Anleger selbst das Problem durch intelligente Investitionen lösen . Christian Pellis gibt klare Hinweise für einen stabilen Vermögensaufbau. Welche Chance und bieten die aktuellen Märkte?
Herr Pellis, welche Lösungen erwarten Sie von der Politik? Und welche Erfahrungen bringt Amundi mit?
Der Vorschlag der Bundesregierung zur Stärkung aller drei Säulen der Altersvorsorge war gut durchdacht – leider wurde er nicht umgesetzt. Besonders in der betrieblichen Altersvorsorge besteht Handlungsbedarf: Weniger als die Hälfte der Unternehmen bieten sie an. Auch die private Vorsorge braucht neue Impulse, etwa durch steuerlich geförderte Sparpläne. Einen Staatsfonds sehe ich kritisch – Eigenverantwortung und finanzielle Bildung sind der bessere Weg.
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Wie steht Deutschland international im Vergleich da?
Länder wie Frankreich, die Niederlande oder Schweden zeigen, wie man durch clevere Anreizsysteme Menschen zur Vorsorge motiviert. In Deutschland hemmt die Angst vor dem Kapitalmarkt. Dabei könnte ein einfaches, steuerlich begünstigtes Vorsorgekonto bis zum Renteneintritt viel bewirken – ohne zusätzliche Bürokratie. Solche Modelle funktionieren in den USA oder Großbritannien schon lange.
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Die Deutschen gelten als klassische Sparer. Wie machen wir sie zu Investoren?
In den Niederlanden und Frankreich sind viele Menschen automatisch über die Altersvorsorge investiert – ganz ohne Fachwissen. In Deutschland brauchen wir neben finanzieller Bildung auch steuerliche Anreize, die Investitionen in Aktien oder ETFs fördern. So lernen die Menschen, eigenverantwortlich und informiert zu handeln.
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Worauf sollten Anleger beim Vermögensaufbau achten?
Wohneigentum ist ein wichtiger Baustein – vor allem mit Blick auf steigende Miet- und Gesundheitskosten im Alter. Dazu kommt die persönliche Risikobereitschaft und der Anlagehorizont. Junge Menschen können mehr Risiko eingehen als ältere. Die passende Strategie ist immer individuell – und gute Beratung bleibt zentral, auch wenn digitale Kanäle an Bedeutung gewinnen.
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Junge Menschen nutzen vermehrt digitale Plattformen. Was beobachten Sie hier?
Wir arbeiten mit allen Banktypen – von Filial- bis Onlinebanken. Die Zielgruppen sind unterschiedlich: Klassische Banken betreuen beratungsintensive Kunden, während Jüngere eigenständig investieren. Bei Onlinebanken sehen wir eine starke Nachfrage nach ETFs – also passiven Lösungen.
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Was sind Ihre strategischen Schwerpunkte 2025 – und was bedeutet das für Anleger?
Mit der Übernahme von Alpha Associates öffnen wir Private Markets für Privatanleger – über sogenannte LTIVs. Das ist ein klarer Trend. Gleichzeitig verlagern sich Kapitalströme leicht in Richtung Europa, auch wenn eine Abkehr von US-Märkten nicht sinnvoll wäre. Diversifikation bleibt zentral – geografisch und thematisch. Anleger interessieren sich zunehmend für Themenfonds und einkommensorientierte Strategien. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten gilt mehr denn je: langfristig denken und Ruhe bewahren.
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Inhalt erstellt von Mein Geld Medien GmbH, Viktoria-Luise-Platz 12, 10777 Berlin.