Homejacker brechen bei Anwesenheit der Opfer ein

Diese Einbruchmethode ist zwar selten, aber fΓΌr die Opfer auch besonders traumatisch: So genannte Homejacker brechen gerade dann ein, wenn die Bewohner zuhause sind. Denn sie sind auf eine ganz bestimmte Beute aus.
"Die TΓ€ter haben es in der Regel nur auf den OriginalschlΓΌssel eines hochwertigen Autos abgesehen", erklΓ€rt Sandra Fleschenberg vom "Netzwerk Zuhause sicher" im GesprΓ€ch mit t-online.de. Der WagenschlΓΌssel ist aber eben nur vor Ort, wenn auch die Bewohner zuhause sind.
Homejacker gehen gezielt auf Beutezug
Homejacker arbeiten meist auf Bestellung. Sie haben ein ganz bestimmtes Modell im Visier β oft sogar mit vorgegebener Ausstattung, Farbe und Motorisierung, wie Fleschenberg erklΓ€rt. Hoch im Kurs stΓΌnden beispielsweise der Rang Rover, der Toyota Land Cruiser, aber auch einige Modelle von BMW.
Nur die wenigsten Einbrecher arbeiten als Homejacker. Zu riskant ist die Methode. Nicht einmal ein Prozent aller EinbrΓΌche gehen auf ihr Konto. "Die Arbeitsweise ist so selten und so konzentriert auf den Diebstahl hochwertiger Fahrzeuge fixiert, dass man keine AllgemeingefΓ€hrdung begrΓΌnden kΓΆnnte", beruhigt Fleschenberg.
So brechen Homejacker ins Haus ein
Ebenso wie andere Einbrecher wollen auch Homejacker eine Konfrontation mit ihren Opfern am liebsten vermeiden und schlagen deshalb meist nachts zu.
Bei den TΓ€tern beliebt ist eine Einbruch-Methode, die sonst kaum in Erscheinung tritt: das Fensterbohren. Dabei durchbohren sie den Fensterrahmen unterhalb des Griffs mit einem Akku- oder Handbohrer und fΓΌhren einen gebogenen Metallstab durch das Loch. Damit betΓ€tigen sie dann den Fenstergriff.
Richtiges Verhalten bei Einbrechern im Haus
Zwar scheuen auch Homejacker die unmittelbare Konfrontation. "Anders als tagsΓΌber laufen die TΓ€ter aber mit viel grΓΆΓerer Wahrscheinlichkeit Gefahr, bei der TatausfΓΌhrung bemerkt, vom Bewohner ΓΌberrascht und an der Flucht gehindert zu werden", erklΓ€rt Fleschenberg. "Dann kommt es zum Kontakt und je nach Situation auch sehr selten zu Γbergriffen."
Um Gefahren fΓΌr Leib und Leben zu vermeiden, raten alle Experten dringend zu einem defensiven Verhalten, wenn man einen Einbrecher im Haus bemerkt. Wenn man ein Handy griffbereit hat, sollte man ΓΌber 110 die Polizei verstΓ€ndigen, LΓ€rm und Licht machen und sich selbst in einem Zimmer einschlieΓen. Auf keinen Fall sollte man den TΓ€ter in die Enge treiben oder ihm gar den Fluchtweg versperren.
Einbruchhemmende Fenster schΓΌtzen auch vor Homejackern
Noch besser ist es natΓΌrlich, seine Fenster einbruchsicher zu machen, damit die TΓ€ter gar nicht erst ins Haus kommen. "Wir empfehlen geprΓΌfte und abschlieΓbare Fenstergriffe nach DIN 18267 mit mindestens 100 Newtonmeter AbreiΓgewicht und einer definierten Sollbruchstelle", sagt Fleschenberg. Dann haben Fensterbohrer keine Chance.
Ein abschlieΓbarer Griff am Fenster bietet einen zusΓ€tzlichen Schutz β allerdings nur, wenn der Griff auch abgeschlossen ist. AbschlieΓbare Griffe schΓΌtzen darΓΌber hinaus auch vor der viel hΓ€ufigeren Einbruchmethode des Glasdurchgriffs, bei der ein kleines Loch in die Scheibe geschlagen wird, um an den Griff zu kommen. Immerhin rund zehn Prozent aller EinbrΓΌche wird so verΓΌbt.
AuΓerdem sollten Fenster gegen Aufhebeln gesichert sein β die mit Abstand hΓ€ufigste Einbruch-Methode. Wirksamen Schutz bieten Aufschraubsicherungen oder PilzkopfzapfenbeschlΓ€ge der Norm DIN 18104.
Wer den Einbruchschutz von Haus und Wohnung verbessern will, sollte zunΓ€chst die kostenlose Beratung der Polizei in Anspruch nehmen. Die Spezialisten der KriminalprΓ€vention kΓΆnnen passend zur individuellen Wohnsituation die beste Sicherheitstechnik empfehlen und kennen auch ortsansΓ€ssige Firmen, die erfahren darin sind, diese fachgerecht zu installieren.