Eigentlich ist ein Kamin ja eine feine Sache. Gerade an ungemütlichen Herbst- und Winterabenden kann man die wohlige Wärme eines prasselndes Kaminfeuers in vollen Zügen genießen. Doch es kann leicht passieren, dass die gemütliche Kaminatmosphäre ein jähes Ende findet, weil sich wütende Nachbarn über den Gestank beschweren, der begleitet von rußschwarzem Rauch aus dem Schornstein kommt – zumindest wenn das verbrannte Holz noch etwas zu feucht war. Eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt: Nasses Holz macht selbst den besten Kamin zum ekligen Stinker.
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Für ihr Online-Portal test.de hat die Stiftung Warentest gemessen, wie sich eine zu hohe Restfeuchte im Kaminholz auf Heizwert und Abgaswerte auswirkt. Das alarmierende Ergebnis: Ist das Holz innen noch zu nass, können die Schadstoffwerte im Abgas um ein Mehrfaches steigen. Selbst "gute" Kaminöfen würden so zu Stinkern, monieren die Prüfer.
Giftige Abgase wegen feuchtem Kaminholz
Die Tester verbrannten sowohl trockenen Brennstoff mit nur 14 Prozent Restfeuchte als auch Scheite mit 25- und 35-prozentigem Feuchtegehalt. Dadurch verdoppelte beziehungsweise vervielfachte sich der Staubgehalt im Abgas. Insbesondere der Feinstaubanteil gilt dabei als gesundheitsschädlich, weil die extrem kleinen Partikel beim Einatmen tief in die Lunge eindringen und dabei auch Gift- und Schadstoffe transportieren können.
Der erhöhte Wassergehalt im Holz verschlechtert die Verbrennungsprozesse und damit auch die Abgaswerte. In den Messergebnissen zeigten sich stark steigende Konzentrationen von Kohlenmonoxid sowie Kohlenwasserstoffen. Die Prüfer weisen darauf hin, dass die Verbrennung von Holz mit einer Feuchte von mehr als 25 Prozent laut Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz verboten sei.
Nasses Holz hat einen schlechten Heizwert
Wer mit zu feuchtem Holz heizt, erweist aber nicht nur seinen Nachbarn, sondern auch sich selbst einen Bärendienst. Denn bei der Verbrennung von nassem Holz steht rund ein Drittel der Energie nicht für die Raumheizung zur Verfügung, weil sie zum Teil für das Verdampfen von Wasser verbraucht wird. Der Heizwert verringert sich also erheblich. In der Konsequenz muss man dann die reguläre Heizung höher drehen und die Heizkosten steigen entsprechend.
Mit dem Kamin umweltfreundlich heizen
Umweltschonende Holzverbrennung ist aber möglich: Die Tester empfehlen, sich schon bei der Anschaffung für einen qualitativ hochwertigen Kaminofen zu entscheiden. Was einen guten Ofen auszeichnet und welche Produkte empfehlenswert sind, wurde im aktuellen Kaminofen-Test der Stiftung Warentest untersucht.
Neben den Abgaswerten unterschieden sich die getesteten Öfen auch was Heizleistung, Verarbeitung und Sicherheit angeht. Bei einem Produkt witterten die Experten sogar eine mögliche Quelle für einen Hausbrand. Einen guten Ofen zu kaufen, ist also nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern liegt darüber hinaus auch im ureigensten Interesse.
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Für ein umweltschonendes Kaminfeuer ist eine Holzfeuchte von etwa 15 Prozent empfehlenswert. Dafür muss das Holz nach dem Schlagen etwa zwei Jahre geschützt trocknen. Mit handelsüblichen Einstechmessgeräten lasse sich die Holzfeuchte einfach selbst kontrollieren, so die Tester.
Damit das Holz in den zwei Jahren gut durchtrocknet, können Sie einige Tipps beachten, wie Sie Ihr Holzsorten für den Kamin geeignet.
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Wenn man alles richtig macht, gibt es keine umweltverträglichere Art zu heizen, als mit einem Kamin. Den bei der Verbrennung von gut durchgetrocknetem Holz wird nur ungefähr dieselbe Menge klimaschädliches CO2 freigesetzt, wie der Baum zuvor aus der Atmosphäre absorbiert hat.