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Energiesparlampe ohne Quecksilber entwickelt


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Energiesparlampe ohne Quecksilber entwickelt

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Aktualisiert am 08.05.2013Lesedauer: 3 Min.
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Eine Energiesparlampe ohne Quecksilber: Dr. Rainer Kling hat sie erfunden.Vergrößern des Bildes
Eine Energiesparlampe ohne Quecksilber: Dr. Rainer Kling hat sie erfunden. (Quelle: Martin Lober/KIT)

Ein Team deutscher Wissenschaftler hat ein völlig neues energiesparendes Leuchtmittel erfunden. Die viel geschmähte Energiesparlampe heutiger Zeit könnte dadurch schon bald ersetzt werden. Noch in diesem Jahr, so die Entwickler, werde eine Lampe marktreif, die haltbar und energieeffizient ihren Dienst tut und zugleich angenehm warmes Licht liefert – günstig und ohne Verzögerung beim Einschalten. Das beste an der Innovation: Anders als bei heutigen Energiesparlampen wird für die Herstellung kein Quecksilber benötigt. Was genau sich hinter der neuen Energiesparlampe verbirgt, haben wir uns einmal genauer angesehen.

Energiesparlampen haben bei den meisten Verbrauchern keinen sonderlich guten Ruf. Sie reagieren beim Einschalten äußerst träge, liefern kein angenehmes Licht und enthalten hochgiftiges Quecksilber, was sogar gefährlich werden kann, wenn einmal eine Lampe zu Bruch geht.

Deutsche Forscher entwickeln eine Energiesparlampe ohne Quecksilber

Ein deutsches Forscherteam des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der FH Aachen wartet nun mit einer Energiesparlampe auf, die all das können soll, was den bisherigen Kompaktleuchtstofflampen auf Quecksilberbasis abging: Verzögerungsfrei sollen die Lampen angenehm warmes Licht liefern, und dabei günstig und ohne Quecksilber oder andere giftige Substanzen herzustellen sein. "In Deutschland werden jährlich mehrere Millionen Kompaktleuchtstofflampen verkauft", informiert das KIT. "Sie sollen Energie sparen und die Umwelt schonen. Doch wegen ihres Quecksilbergehalts haben sie nahezu den gegenteiligen Effekt."

Seltene Erden ersetzen das Quecksilber in Energiesparlampen

Unter Federführung des Aachener Professors Dr. Holger Heuermann und Dr. Rainer Kling vom KIT entstand im Zuge etwa zweijähriger intensiver Entwicklungszeit die "3rdPPBulb", so der noch wenig eingängige Arbeitstitel, unter dem das neue Leuchtmittel bislang firmiert.

Die Wissenschaftler haben nach Möglichkeiten gesucht, das giftige Quecksilber durch unbedenkliche Substanzen zu ersetzen. Den Erfolg brachte schließlich eine Kombination verschiedener metallhaltiger Verbindungen aus dem Bereich der sogenannten Seltenen Erden. Diese sind zwar ebenfalls nur begrenzt verfügbar, aber zumindest nicht giftig. Auch die CO2-Bilanz sei deutlich besser als bei aktuellen Quecksilber-Lampen, so das KIT.

Die neue Energiesparlampe: günstig, ungefährlich und viel länger haltbar

In der Herstellung läge die neue quecksilberfreie Lampe preislich etwa auf demselben Niveau wie die aktuellen Leuchtstoffröhren, so Rainer Kling, am KIT Leiter der Abteilung Licht und Plasmatechnologie. "Eine preiswerte Lampe, die aber doch ungefähr 30.000 bis 40.000 Stunden Lebensdauer hat", schwärmt der Forscher. Damit wäre die neue Lampe um ein Vielfaches länger haltbar als aktuell marktübliche Energiesparlampen.

In einem Test des Verbrauchermagazins Öko-Test hatten 15 von 16 geprüften Energiesparlampen schon nach 6000 Stunden den Geist aufgegeben. Die Lampenhersteller selbst gehen von etwa 10.000 Stunden aus, was immer noch weit hinter der Haltbarkeit der neuen Lampe zurückbleibt. Der Grund ist, dass die neue Technologie der "3rdPPBulb"ohne Elektroden auskommt. Diese begründen bei den heute handelsüblichen Energiesparlampen die schnellere Alterung.

Markteinführung der neuen Energiesparlampe

Zusammengefasst dürfen sich die deutschen Verbraucher für die Zukunft also auf eine energiesparende Lampe ohne Einschaltverzögerung freuen, die dimmbar ist, ein angenehmes und warmes Licht liefert, dabei preiswert sowie ungefährlich ist und dazu auch noch deutlich länger hält als heutige Modelle. Eigentlich fast zu schön um wahr zu sein.
Doch wann darf man mit den neuen Lampen rechnen? "Es werden gerade Gespräche mit Lampenherstellern geführt, die die Lampe fertigen wollen", berichtet Erfinder Kling anlässlich der Hannover Messe im April 2013, auf der das KIT über den aktuellen Entwicklungsstand der neuen Lampe informiert hat. "Mit dem Markteintritt rechnen wir spätestens im kommenden Jahr."

Inzwischen haben sich auch die großen Lampen-Hersteller Osram und Philips zu der neuen Lampe geäußert. Verbraucherschützer prognostizieren sogar ein Verbot der heutigen Energiesparlampen, sobald die KIT-Leuchte auf den Markt kommt. Alle Details dazu finden Sie in unserem Artikel Energiesparlampe ohne Quecksilber wird kommen – Lampen-Hersteller geraten unter Druck.

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