Warmwasser nachts abschalten: Ist das sinnvoll?
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Die Warmwasserbereitung verbraucht viel Energie. Kann man die Kosten sparen, indem man nachts darauf verzichtet? Oder gefΓ€hrdet das die Gesundheit?
In einigen Haushalten wird das Leitungswasser zentral erwΓ€rmt und in einem Speicher warm gehalten, damit es stets und schnell verfΓΌgbar ist. Das ist zwar praktisch, verbraucht aber auch sehr viel Energie.
Wie heiΓ sollte das Warmwasser mindestens sein?
Um Kosten zu sparen, kΓΆnnen Sie die Warmwassertemperatur etwas senken. Aber Achtung: Eine zu geringe Temperatur kΓΆnnte fΓΌr Ihre Gesundheit gefΓ€hrlich sein. Denn Bakterien (Legionellen), die sich im Wasser befinden, kΓΆnnen sich dann leicht vermehren und zu gesundheitlichen Problemen fΓΌhren.
Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, dass das Leitungswasser stets auf ΓΌber 55 Grad Celsius erwΓ€rmt ist β und zwar im gesamten Leitungssystem. Das rΓ€t die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Zwar gebe es eine derartige Vorschrift nur fΓΌr grΓΆΓere Warmwasseranlagen (ΓΌber 60 Grad Celsius), so die VerbraucherschΓΌtzer, dennoch werde auch im Privathaushalt eine Mindesttemperatur von mehr als 55 Grad Celsius empfohlen. Wichtig ist, dass diese stets kontrolliert wird, um ein Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Und: Steht das Wasser lΓ€nger in der Leitung, sollten Sie den Hahn voll aufdrehen und das Wasser kurz laufen lassen, ehe Sie es verwenden. So vermeiden Sie ebenfalls eine Legionellen-Infektion.
Warmwasser: TemporΓ€re Absenkung sinnvoll
Anstatt permanent warmes Wasser auf Vorrat parat zu haben, kΓΆnnen Sie es auch temporΓ€r zur VerfΓΌgung stellen. So kann es beispielsweise sinnvoller sein, die Warmwasserbereitung und den Warmwasserspeicher nur morgens oder abends fΓΌr ein bis zwei Stunden einzuschalten.
Wichtig ist auch hier, dass Sie erst warten, ehe sich das Wasser im Speicher auf ΓΌber 55 Grad Celsius beziehungsweise 60 Grad Celsius aufgeheizt hat. Lassen Sie also das warme Wasser erst etwas laufen, bevor Sie es nutzen.
Zirkulationspumpe abschalten? Vorsicht!
Teilweise wird geraten, die Zirkulationspumpe ab- beziehungsweise nur temporΓ€r einzuschalten β passend zum Entnahmeverhalten der Hausbewohner. Das spart Strom.
Bei dieser MaΓnahme ist der Zeitraum der Abschaltung zu beachten. Denn: Ein Zirkulationssystem kommt mit dem Trinkwasser in BerΓΌhrung. Damit die Arbeit hygienisch einwandfrei ist, darf die Pumpe maximal acht Stunden lang stillstehen (siehe auch DIN 1988-200; DVGW-Arbeitsblatt 551).
Tipp
Ist in Ihrem Leitungssystem eine Zirkulationspumpe eingebaut, sollten Sie diese gegen ein neues Modell austauschen, so die Verbraucherzentrale. Denn moderne Pumpen verbrauchen weniger Strom als alte.
Nachtabsenkung fΓΌr Heizungssysteme
FΓΌr eine Heizungsanlage kann sich ebenfalls eine Nachtabsenkung lohnen. In den meisten FΓ€llen findet diese zwischen 22 und 6 Uhr statt. ZusΓ€tzlich kΓΆnnen Sie die Nachtabsenkung einstellen, wenn Sie ΓΌber einen lΓ€ngeren Zeitraum β beispielsweise im Urlaub β nicht zu Hause sind.
Ob sich eine Nachtabsenkung wirklich lohnt, erfahren Sie hier. Denn neben Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die das Vorgehen mit sich bringt. Achten Sie beispielsweise darauf, dass die Temperatur im Winter nicht zu niedrig eingestellt ist, da ansonsten das Mauerwerk beschΓ€digt wird oder die Heizungsrohre einfrieren. Zudem dauert es wie beim Warmwasser immer eine gewisse Zeit, ehe die Heizung wieder auf der sogenannten Betriebstemperatur ist.
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen "Kosten fΓΌr Warmwasser senken: Das kΓΆnnen Sie als Hausbesitzer tun"
- SanitΓ€r Heizung Klima (sbz-online.de): "Clever zirkulieren"
- ndr.de: "So senken Sie Ihre Warmwasser-Kosten"