Garten-Tipps Was taugt Pappe als Unkrautschutz?

Günstig, einfach, effektiv – Karton als Unkrautschutz klingt ideal. Doch wie nachhaltig ist der Trick wirklich und worauf sollte man achten? Ein Überblick.
Unkraut ist ein Störenfried im Garten und wohl jeder Hobbygärtner sucht nach einer Lösung, es dauerhaft loszuwerden. Pappkartons können als Blockade dienen, aber wie gut funktioniert das und wie reagiert die Umwelt darauf? Im nachfolgenden Artikel wird das Für und Wider gegenübergestellt.
Helfen Pappkartons gegen Unkraut?
Wer sich die Arbeit mit Unkrautjäten sparen will, greift gern zu Mulchfolien oder anderen Abdeckungen. Eine besonders einfache Methode: Pappkartons auslegen. Sie blockieren das Licht, das Unkrautsamen zum Keimen brauchen, und zersetzen sich nach einiger Zeit im Boden. In vielen Hobbygärten ersetzt Pappe deshalb inzwischen sogar klassische Folien.
Richtig eingesetzt kann Pappe tatsächlich helfen, ein neues Beet anzulegen oder bestehende Beete unkrautfrei zu halten. Das funktioniert besonders gut in Kombination mit einer Schicht organischen Mulchs wie Rindenkompost oder Rasenschnitt. Die Pappe bleibt an Ort und Stelle, speichert Feuchtigkeit und fördert die Bodenaktivität.
Was spricht gegen die Methode?
So einfach der Trick klingt – ganz unbedenklich ist er nicht. Denn nicht jede Pappe eignet sich für den Garten. Kartons aus dem Versandhandel enthalten oft Druckfarben, Klebebänder oder Kunststoffbeschichtungen. Diese Rückstände können laut Verbraucherzentrale Mineralöle, Chlorverbindungen oder Weichmacher enthalten – Stoffe, die im Gartenboden nichts zu suchen haben.
Außerdem unterdrückt Pappe zwar zunächst das Unkraut, aber auch das Bodenleben kann beeinträchtigt werden – besonders, wenn sie zu dick ausgebracht wird. Regenwürmer und Mikroorganismen brauchen Luft und durchlässiges Material, um aktiv zu bleiben. Wird der Boden zu luftdicht abgedeckt, kann das langfristig negative Folgen haben.
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Welche Pappe darf in den Garten?
Im Gartenfachhandel sind Kartonrollen speziell für den Einsatz im Gartenbeet erhältlich. Dünne Schichten reichen oft aus, um Unkraut wirksam zu unterdrücken. Kartons mit buntem Aufdruck, Beschichtungen oder Geruch nach Chemie sollten dagegen unbedingt entsorgt werden – aber nicht im Beet.
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Auch beschichtetes Verpackungsmaterial – etwa von Tiefkühlware oder Saftkartons – gehört nicht in den Garten. Diese Produkte enthalten oft Aluminiumfolien oder Kunststoffe, die sich nicht zersetzen und mit der Zeit Mikroplastik freisetzen können. Generell gilt, dass man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, welche Zusatzstoffe in Pappe enthalten sind.
Was sind sinnvolle Alternativen?
Wer das Unkraut umweltfreundlich eindämmen will, kann auf klassische Mulchmaterialien wie Stroh, Rindenmulch oder Kompost zurückgreifen. Auch Mulchvliese aus Naturfasern sind eine Alternative zur Pappe, denn sie zersetzen sich mit der Zeit, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen.
- mdr.de: "Darf Pappe aufs Beet oder auf den Kompost?"
- sonjas-gartenfreuden.de: "Das Beet mit Pappe anlegen – ist das eine gute Idee?"
- verbraucherzentrale.de: "Papier, Pappe und Karton mit Lebensmittelkontakt: Vor- und Nachteile"
- lesen.oya-online.de: "Das Problem mit dem Karton"
- Eigene Recherche