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Rasen reparieren: Sieben einfache Tipps fĂŒr ein saftiges GrĂŒn
Kahle Stellen, Moosbefall und braune Flecken â ein kaputter Rasen ist nicht schön anzusehen. Jetzt heiĂt es, das geliebte GrĂŒn zu reparieren und ihm eine Frischekur zu verpassen. Mit diesen Tipps fĂŒr die Rasenreparatur sieht Ihr Grasteppich bald wieder wie neu aus.
Ein bisschen die Erde aufgelockert und leicht nachgesĂ€t â manchmal reicht das schon vollkommen aus, um kleinere kahle Stellen im Rasen zu beseitigen. Doch wenn diese gröĂer sind oder sich groĂflĂ€chig vermooste oder verkrautete Abschnitte im Garten finden, muss die GrĂŒnflĂ€che komplett ĂŒberholt werden.
1. RasenmÀher und Vertikutierer
FĂŒr die Rasenreparatur brauchen Sie einige Hilfsmittel wie beispielsweise RasenmĂ€her und Rechen. Ein Vertikutierer ist bei einer grĂŒndlichen Ausbesserung Ihres Rasens ebenfalls notwendig. Ihn können Sie im Baumarkt fĂŒr wenig Geld mieten oder bei Ihrem Nachbarn ausleihen. Wer gerne einen eigenen Vertikutierer kaufen möchte, sollte sich nicht am Preis orientieren. Laut Stiftung Warentest schneiden BilliggerĂ€t fast so gut ab, wie teure.
2. Das richtige Rasensaatgut
Wichtig fĂŒr das Gelingen der Rasenreparatur ist, mit dem richtigen Rasensaatgut nachzusĂ€en. Bei der Auswahl der Nachsaatsamen sollte Sie allerdings nicht auf Schlagwörter wie "pflegeleicht" oder "strapazierfĂ€hig" achten. Diese Bezeichnungen sagen meist wenig ĂŒber die Saatmischung aus. Wichtig ist eher die Zusammensetzung des Saatguts.
NDR testete Rasenmischungen und stellte dabei fest, dass besonders in Billigsorten beispielsweise Grassorten untergemischt sind, "die in einem Rasen nichts zu suchen haben." Hierbei handelt es sich unter anderem um Futtergras. Dieses wĂ€chst zwar schnell, jedoch ĂŒberstehen die dĂŒnnen Halme regelmĂ€Ăiges und hĂ€ufiges MĂ€hen nicht. DarĂŒber hinaus ist die Grassorte dafĂŒr gezĂŒchtet, schnell zu wachsen. Das Futtergras nimmt dadurch den robusten Rasensamen die Energie und das Licht. Die Folge sind wiederum kahle Stellen, die immer gröĂer werden könnten. Und in diesen LĂŒcken wachsen spĂ€ter vor allem Löwenzahn oder andere Unkrautsorten. Derartige Rasenmischungen sind zum NachsĂ€en vor allem bei gröĂeren FlĂ€chen also nicht geeignet.
WĂ€hlen Sie stattdessen Rasenmischungen aus, die Ihnen Anforderungen entsprechen. Die Deutsche Rasengesellschaft rĂ€t fĂŒr den normalen Hausgebrauch die Rasenmischung Gebrauchsrasen RSM 2.2 (Rasen fĂŒr Trockenlage) und Gebrauchsrasen RSM 2.3 (Spielrasen). Die Varianten vertragen Hitze gut, sind robust und ĂŒberstehen auch mal etwas Trockenheit. Wenn Sie Ihren Rasen nicht stark beanspruchen, können Sie auch auf die Mischung Zierrasen RSM 1.1 zurĂŒckgreifen. Hier sind die Halme besonders feinblĂ€ttering, aber auch pflegeintensiver. Bei Schattenrasen sollte der Anteil der Grasart LĂ€gerrispe (Poa supina) bei mindestens fĂŒnf Prozent liegen.
Unser Tipp
Achten Sie beim Kauf auch auf das Verfallsdatum. HÀufig bleiben Saatmischungen zu lange im Lager liegen. Das wirkt sich negativ auf ihre KeimfÀhigkeit aus.
FĂŒr das NachsĂ€en gröĂere RasenflĂ€chen kann auch eine Walze von Vorteil sein, um den Boden einzuebnen und den Rasensamen anzudrĂŒcken. Auch diese lassen sich einfach im Fachhandel mieten.
3. Die optimale BodenqualitÀt
Auch wenn Rasen kaum besondere AnsprĂŒche an den Untergrund stellt, kann eine gute Zusammensetzung des Bodens das Wachstum und Aussehen der Halme fördern.
Am besten eignet sich fĂŒr das AussĂ€en des Rasens Mutterboden. Dieser ist allerdings nicht in jedem Garten vorhanden. Besonders bei Neubauten besteht der Untergrund hĂ€ufig aus Sand, Bauresten und nĂ€hrstoffarmer Erde.
Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre BodenqualitĂ€t ist, können Sie versuchen, diese selbst zu bestimmen, oder einen FachhĂ€ndler in Ihrer Region zu fragen. Diese kennen sich meist mit der BodenqualitĂ€t vor Ort aus und können auch vertrĂ€gliche DĂŒnger empfehlen.
- Einen sandigen Boden erkennen Sie an seiner Formbarkeit und dass sich hier selten StaunĂ€sse bildet, da er kaum Wasser speichert. Der Nachteil ist, dass er nĂ€hrstoffarm ist und vermehrt gewĂ€ssert und gedĂŒngt werden muss.
- Ein normaler Boden besteht aus einer Mischung zwischen Humus, Lehm und Sand. Er ist formbar, enthÀlt NÀhrstoffe und kann Wasser gut speichern.
- Lehm- oder Tonboden lÀsst sich gut formen und verdichtet stark. Zwar ist er reich an NÀhrstoffen und kann Wasser gut speichern, aufgrund der Verdichtbarkeit kann allerdings auch StaunÀsse entstehen.
VerfĂŒgen Sie ĂŒber einen lehmigen oder sandigen Boden, können Sie Bodeneigenschaften beispielsweise durch DĂŒnger und Mulch verbessern. Achten Sie dabei auf den ph-Wert des Bodens. Er zeigt Ihnen, was das Erdreich benötigt: Bei einem ph-Wert, der unter 5,5 liegt, ist Kalken notwendig. Die QualitĂ€t fester Lehm- und Tonböden können Sie verbessern, indem Sie diesen mit Sand durchsetzen.
4. NĂ€hrstoffmangel vorbeugen
Ob Ihr Rasen ausreichend mit NĂ€hrstoffen versorgt ist, erkennen Sie anhand einer Bodenanalyse. Sie zeigt an, ob Ihr Rasen DĂŒnger mit einem höheren Stickstoff- (N), Posphor- (P) oder Kalium-(K) Anteil benötigt. Auch wenn im Handel oft spezielle RasendĂŒnger angeboten werden, tragen diese nicht immer zu einer Verbesserung bei. Denn hĂ€ufig versorgen Sie die Rasenpflanzen nicht mit dem benötigten Mehr an NĂ€hrstoffen.
Rollrasen â die schnelle Reparatur
Wenn es ganz schnell gehen muss, bietet sich Rollrasen an. WĂ€hrend neu eingesĂ€ter Rasen etwa vier Wochen braucht, um zu seiner vollen GröĂe heranzuwachsen, ist der Rollrasen bereits "ausgewachsen". Auch lassen sich Macken im Rasen so schnell ausbessern: Einfach ein Rechteck mit dem Spaten ausheben und mit einem ebenso groĂen StĂŒck Rollrasen ersetzen. Die "Meterware" ist in Gartencentern und FachmĂ€rkten erhĂ€ltlich.
Unser Tipp
Achten Sie auf den Höhenunterschied, der durch den Rollrasen entsteht. Ein zu flickendes Loch muss etwa drei Zentimeter tiefer liegen als die umliegende RasenflÀche.
5. Rasensamen einarbeiten
Bevor Sie den Rasen aussĂ€en, mĂ€hen Sie Ihren Rasen möglichst kurz. FĂŒr den nĂ€chsten Schritt brauchen Sie bereits den Vertikutierer. Mit ihm befreien Sie den Rasen von Moos, trockenem Gras und Unkraut.
Statt die Grassamen mit Erde zu bedecken, können Sie sie auch einfach mit einem Rechen leicht in den Boden einarbeiten. In jedem Fall muss der Rasen nach dem EinsĂ€en gedĂŒngt werden. Dabei können auch Moos- und Unkrautentferner zum Einsatz kommen. Bei einem besonders schattigen oder feuchten Rasen wird sich allerdings die Bildung von Moos kaum verhindern lassen.
Moos entfernen und neuen Rasen sÀen
Das gemĂ€hte Gras, sowie das gelöste Moos lassen sich am Einfachsten mit einem Rechen entfernen. Ein Laubbesen ist in der Regel zu fein fĂŒr das SĂ€ubern des Rasens, er wĂŒrde auch gesunde Stellen mit herausreiĂen. Wenn alle Gras- und Moosreste entfernt sind, kontrollieren Sie noch einmal, ob die oberste Bodenschicht fĂŒr die folgende Aussaat gleichmĂ€Ăig aufgelockert ist. GroĂflĂ€chige kahle Stellen sollten Sie mit dem Rechen auflockern, ebnen und anschlieĂend mit der Walze glĂ€tten und festigen, bevor Sie die oberste Schicht wieder auflockern.
Nun erfolgt die Aussaat der Rasensamen, die sich am besten mit einem Streuwagen in den Boden einbringen lassen. Ăber die Samen sollten Sie nun noch eine dĂŒnne Schicht nĂ€hrstoffarmer, lockerer Erde streuen â aber ohne Torf. Der Abbau der Torfmoore gefĂ€hrdet Klima, Tiere und Pflanzen immens, verzichten Sie daher lieber auf Torf-haltige Erde. Die Samen sollten nach dem Abdecken immer noch zu sehen sein. Grassamen zĂ€hlen zu den Lichtkeimern und gehen nur bei ausreichender Lichtzufuhr auf.
Tipp
SÀen Sie Ihren Rasen am besten vor dem Regen aus. So brauchen Sie ihn nicht wÀssern und er wÀchst gut an.
6. Rasen immer feucht halten
Das Wichtigste fĂŒr Ihren neuen Rasen ist nun, dass er regelmĂ€Ăig gewĂ€ssert wird. Die obere Schicht sollte nie richtig austrocknen, sonst können sich die Samen nicht entfalten. WasserpfĂŒtzen dĂŒrfen ebenfalls nicht entstehen, damit das Saatgut nicht ausgeschwemmt wird.
Nach etwa einer Woche können Sie schon vereinzelte PflÀnzchen erkennen, bis die gesamte Saat aufgegangen ist vergehen etwa drei bis vier Wochen.
7. Frischen Rasen richtig mÀhen
Wenn der neue Rasen etwa acht Zentimeter hoch ist, können Sie das erste Mal RasenmĂ€hen. Halten Sie ihn aber nicht zu kurz, denn dann gefĂ€hrden Sie das Wachstum Ihres grĂŒnen Teppichs. Rund vier Zentimeter sollten noch stehen bleiben. Zierrasen darf nicht höher als sechs Zentimeter wachsen, der RĂŒckschnitt auf drei Zentimeter bekommt ihm am besten.
Tipp
Im Sommer sollten Sie den Rasen nicht zu hĂ€ufig mĂ€hen. Das macht ihn resistenter gegen Hitze und Trockenperioden. Der Boden ist durch die langen Halme besser geschĂŒtzt und Wasser kann nicht all zu schnell verdĂŒnsten.
Erste Hilfe bei kleinen RasenschÀden
Neben der Schnellreparatur mit Rollrasen gilt fĂŒr die Reparatur kleinerer kahler, brauner oder trockener Stellen im Rasen die gleiche Vorgehensweise wie fĂŒr groĂe Stellen. Zuerst die beschĂ€digten oder vertrockneten Pflanzenreste entfernen. Danach die Erde lockern beziehungsweise bis zum Anschluss der gesunden Rasens auffĂŒllen, anschlieĂend den Rasensamen einbringen. AnschlieĂend dĂŒngen und immer gut feucht halten.