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Phlox im Garten pflanzen, pflegen, schneiden und vermehren


Phlox: So pflanzen und pflegen Sie die Staude

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 23.03.2021Lesedauer: 5 Min.
Flammenblume (Phlox): Die Staude passt gut in den Bauergarten.Vergrößern des BildesFlammenblume (Phlox): Die Staude passt gut in den Bauergarten. (Quelle: Petra Schneider/imago-images-bilder)
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Er eignet sich sowohl fürs Beet als auch für den Steingarten: der Phlox. Hier wie dort punktet die ehemalige "Staude des Jahres" mit ihren teils herrlich duftenden Blüten. Diese Sorten sollten Sie kennen.

Phlox darf eigentlich in keinem Garten fehlen. Der Staudenzüchter Karl Foerster (1874 bis 1970) soll sogar einmal gesagt haben: "Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum." Ein Fehler wäre es tatsächlich, die winterharten Blumen bei der Gartengestaltung völlig zu vergessen. Denn die Flammenblume, wie Phlox auch genannt wird, blüht mit der richtigen Pflege fast das ganze Gartenjahr über.

Experten, wie der Bund deutscher Staudengärtner, wissen das zu würdigen. Deshalb haben sie den Phlox bereits im Jahr 2006 zur "Staude des Jahres" gewählt. Ein Grund: die verschiedenen Arten und Sorten der Flammenblume, die sie zu einer "sehr abwechslungsreichen Gattung" mache, so die damaligen Juroren anerkennend. So blüht Phlox meist mehrjährig, jedoch gibt es auch einjährige Arten wie der Phlox drummondii. Er zeigt seine Blüten bereits ab März bis in den Mai.

Teppichphlox (Phlox subulata)

Eine der beliebtesten Arten ist dennoch der immergrüne Teppichphlox (Phlox subulata). Er eignet sich perfekt für Trockenmauern und Steingärten, weil er große flächige Polster bildet. Auch als Randbepflanzung für Gartenbeete oder Grabeinfassungen lässt er sich gut einsetzen. Lockeren, humosen Gartenboden in sonniger Lage mag der Bodendecker am liebsten. Phlox subulata erreicht eine Höhe von zehn bis 15 Zentimeter und blüht im Mai sowie Juni – in Weiß, Rosa und Rot bis Violett.

Sein kleiner Bruder, der ebenso immergrüne Polsterphlox (Phlox douglasii), wird nicht ganz so groß. Wie Phlox subulata mag aber auch er sandig-durchlässige Böden ohne allzu viele Nährstoffe, volle Sonne und auch zeitweilige Trockenheit. Der niedrige Phlox douglasii blüht ebenfalls von Mai bis Juni, erreicht aber lediglich eine Höhe von fünf Zentimetern. Im Winter ist ein Sonnenschutz für den Bodendecker sinnvoll.

Unser Tipp
Nach der Blüte können Sie den Phlox zurückschneiden, dann blüht er ein zweites Mal. Das Vermehren funktioniert durch Teilen großer Pflanzen im Frühling oder über die Samen.

Hoher Staudenphlox (Phlox paniculata)

Sommerphlox oder Hoher Phlox (Phlox paniculata) blüht bis in den Herbst hinein, vor allem aber im Juli und August. Seine Höhe variiert je nach Sorte zwischen 50 und 150 Zentimetern. Auch bei der Blütenfarbe und -größe gibt es eine große Auswahl an Züchtungen. Die Farbpalette reicht von Weiß über Rosa, Orange und Rot bis Dunkelviolett. Dabei duften die Blüten vor allem abends sehr stark. So hält sich die Blütenpracht besonders lange.

Standort

Die Blume liebt eine sonnige Lage oder lichten Schatten, aber keine pralle Sonne, erklärt der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) in Berlin. In humusreichen, frischen, feuchten und tiefgründigen Lehmböden ohne Staunässe fühlen sich die Pflanzen besonders wohl. Einige Sorten vertragen allerdings keinen kalkhaltigen Boden.

Pflanzzeitpunkt

Möchten Sie Phlox paniculata im Garten pflanzen, achten Sie auf eine Pflanzweite von 40 bis 50 Zentimetern. Nur auf dieser Fläche kann sich eine einzelne Staude gut entwickeln. Als beste Pflanzzeit gilt das Frühjahr von März bis Mai.

Blühende Containerware aus Baumarkt oder Gartencenter kann allerdings auch in den Sommermonaten direkt ins Freie gesetzt werden. Hier empfiehlt es sich, die Pflanze gut zu wässern – das gilt gerade in sehr trockenen Sommern. Als Schutz vorm Verdunsten des Gießwassers können Sie zusätzlich Mulch um die Staude streuen.

Krankheiten

Für den Staudenphlox ist ein guter Standort, aber auch die Wahl gesunder Sorten besonders wichtig. Vor allem Fadenwürmer, Mehltau und Blattflecken treten unter ungünstigen Bedingungen wie Hitze, Trockenheit und schlechter Durchlüftung auf. Dieter Gaißmayer, Vorstand der Stiftung Gartenkultur, rät daher, die Pflanzen frei zu setzen. Und er empfiehlt alte, vitale Sorten wie 'Freifrau von Lassberg' und 'Europa'.

Pflege

Staudengärtner und Züchter Peter zur Linden charakterisiert den Sommerphlox als "Fresser und Säufer". Das bedeutet für die Pflege: "Wasser und organischer Dünger können Wunder wirken." Der Züchter rät, im Frühjahr 30 bis 40 Gramm organischen Dünger pro Quadratmeter zu verteilen.

Info
Experten empfehlen, kurz vor der ersten Knospenbildung einen Teil der Blütenstiele auf etwa zwei Drittel zu kappen. Dadurch entstehen hier die Blüten etwas später als an den übrigen Stielen – und die Blühphase wird verlängert.

Gedeiht Phlox paniculata nicht so gut wie erwartet, kann das an den Bodenverhältnissen in der Region liegen. Denn die Art braucht einen feuchten Boden und bestimmte Nährstoffe. Diese seien in einigen Teilen Deutschlands aber nicht vorhanden, erklärt der Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL). So gedeihen die Stauden manchmal in trockeneren Gegenden wie um Berlin nicht so prächtig, während sie im regenreicheren Voralpenland sehr üppig wachsen.

Info
Der BGL empfiehlt Hobbygärtnern bei Standortproblemen, andere Sorten auszuprobieren und sich entsprechend im Fachhandel zu informieren. Züchter haben in den vergangenen Jahren robuste Phloxsorten entwickelt, die auch mit untypischen Standortbedingungen klarkommen.

Schneiden

Die Rispen von Phlox paniculata sollten Sie nach der Blüte schneiden. Vorhandene Seitenknospen treiben meist noch einmal aus. Ohne Schnitt droht der Hohe Phlox sich zu stark durch Selbstaussaat zu vermehren. Im Spätherbst wird dann die ganze Pflanze bis knapp über den Boden zurückgeschnitten. Sommerphlox ist sehr winterhart und übersteht auch strengen Frost problemlos.

Regelmäßig teilen

Ältere Phloxhorste werden regelmäßig geteilt, am besten im April. Gaißmayer empfiehlt einen Abstand von fünf bis acht Jahren. "Bei der Phloxpflanzung ist darauf zu achten, dass wie bei Rosen etwa sechs bis sieben Jahre vergehen sollten, bevor Phlox auf Phlox folgen", betont zur Linden. Alternativ sollte der Gärtner den Boden austauschen und einem Befall mit Fadenwürmern (Nematoden) mit dem Pflanzen von Studentenblumen (Tagetes) entgegenwirken.

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Staudenphlox im Kübel

Phlox paniculata können Sie auch im Kübel kultivieren. Dabei sollte der Pflanztopf aber ein Erdvolumen von mindestens 15 bis 20 Liter fassen und zwischen Wurzelballen und Gefäßrand etwa zehn Zentimeter Platz sein. Hochwertiges Substrat sowie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton – die Staunässe vermeidet – unterstützen ein gutes Gedeihen.

Wanderphlox (Phlox stolonifera)

Der Wanderphlox (Phlox stolonifera) blüht von April bis Juni mit starkem Duft. Er wird etwa 30 Zentimeter hoch. Seinen Namen hat dieser Phlox erhalten, weil er sich sehr gerne durch Ausläufer ausbreitet. Seiner geringen Höhe wegen wird er zuweilen auch Kriechender Phlox genannt.

Lichten Schatten verträgt er gut und gedeiht deshalb zwischen Gehölzen wie auch in halbschattigen Steingärten. Zu dunkler Schatten vor allem im Frühjahr wirkt sich aber negativ auf seine Blühfreudigkeit aus. Der Boden sollte feucht, lehmig und nährstoffreich sein.

Vorsommerphlox (Phlox glaberrima)

Ab Juni schmückt der Vorsommerphlox (Phlox glaberrima) den Garten. Mit seiner reichen Blüte ist er ein sehr willkommener Gartenbewohner. Allerdings sollten Sie diese Phloxart nicht in die volle Sonne pflanzen. Der Boden ist am besten lehmig, durchlässig und nicht zu nährstoffreich.

Wiesenphlox (Phlox maculata)

Phlox maculata blüht von Juni bis August mit weißen, lilarosa- oder rosafarbenen Blüten. Die Blüten sitzen auf großen Rispen, die aufrecht in die Höhe ragen. Schneiden Sie den Phlox nach der Blüte, blüht er ein zweites Mal.

Wiesenphlox wird zwischen 80 und 100 Zentimeter hoch. Er verträgt keine Trockenheit, mag viel Sonne und schätzt lehmig-humosen, nährstoffreichen Boden. Er sollte alle zwei bis drei Jahre durch Teilen vermehrt und dadurch auch verjüngt werden.

Frühsommerphlox (Phlox arendsii)

Phlox arendsii blüht im Juni und Juli. Er erreicht eine Höhe von 40 bis 60 Zentimeter und zeigt purpurrote, hellviolette Blüten mit rosa Augen oder weiße Blüten mit roten Augen. Besonders abends verströmen sie einen starken Duft. Im lichten Schatten gedeiht dieser Phlox laut dem Bund deutscher Staudengärtner besonders gut. Der Boden sollte viele Nährstoffe enthalten und durchlässig sein.

Waldphlox (Phlox divaricata)

Ab April blüht der Waldphlox (Phlox divaricata). Seine Blüten zeigen Farben von Weiß über Blau bis zu Pink und Violett. Als Standort mag er Halbschatten mit humosen und feuchten Böden. Vor allem im Frühjahr sollte er nicht austrocknen. Nach der Blüte ist es ratsam, die Pflanze bis zum Boden zurückzuschneiden. Sehr gut lässt sich Waldphlox zwischen Gehölze oder hohe Stauden pflanzen. Auch zu Pfingstrosen gesellt er sich gern.

Ist Phlox bienenfreundlich?

Phlox zählt laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu den Pflanzen, die als wahres Insektenfutter dienen. So locken einzelne Arten und Sorten sowohl Bienen als auch andere Bestäuber an. Allerdings wird der Phlox paniculata aufgrund seines Blütenaufbaus nicht von Honigbienen angeflogen, dafür aber von Schmetterlingen mit ihrem langen Saugrüssel. Beim Phlox subulata verhält es sich wieder anders: Er dient Bienen dank seiner gut erreichbaren Blütenpollen als wichtige Nahrungsquelle.

Pflege-Steckbrief

Flammenblume (Phlox)
Standort sonnig bis lichter Schatten
Boden humusreich, frisch, feucht, locker
Pflanzzeit Frühjahr, Sommer
Pflege regelmäßig wässern, keine Staunässe
Bekannte Arten Teppichphlox (Phlox subulata), Hoher Staudenphlox (Phlox paniculata)
Schneiden Staudenphlox: Rispen nach der Blüte, ganze Pflanze im Spätherbst
Besonderheiten insektenfreundlich, Staudenphlox: Kübelpflanze
Verwendete Quellen
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): "Bienenfreundliche Pflanzen"
  • Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1982, S. 415, 421.
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